Inschriftenkatalog: Stadt Minden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 46: Stadt Minden (1997)

Nr. 189† St. Simeonis 1640

Beschreibung

Epitaph des Henning Ludovici. Über die Gestaltung des Epitaphs, das oberhalb der Kanzel-Tür angebracht war,1) ist nichts bekannt, vermutlich war aber das noch heute in der Kirche hängende Porträt des Pfarrers, das mit einem neuen Holzrahmen umgeben ist, Bestandteil des Grabdenkmals. Offenbar war das Epitaph mit der Inschrift nach der Renovierung der Kirche in den Jahren 1911/12 noch vorhanden.2)

Inschrift nach Schlichthaber.

  1. Anno 1640 die 20. Aug(usti) obiit reverendus et clarissimus Dominus M(agister) Henningius Ludovici Pastor et P(oeta) L(aureatus) vir de Schola et Ecclesia Patria bene meritus cui relicta conjux Anna Ulrichs et IV. Liberi superstites hoc Epitaphium curaverunt Anno aetatis suae 73 officii ecclesiastici 43 conjugii 42

Übersetzung:

Im Jahr 1640 am 20. August starb der ehrwürdige und hochberühmte Herr Magister Henning Ludovici, Pastor und lorbeerbekrönter Dichter, ein um die Schule und die Kirche seiner Heimatstadt wohlverdienter Mann, dem seine nachgelassene Gattin Anna Ulrich und 4 überlebende Kinder dieses Epitaph setzen ließen. (Er starb) im 73. Lebensjahr, im 43. Jahr seines Kirchenamtes, im 42. Jahr seiner Ehe.

Kommentar

Der 1568 in Minden als Sohn des Ludowig Logingk und der Gese Hartog geborene Henning Ludovici immatrikulierte sich im Jahr 1588 an der Universität Helmstedt.3) 1592 trat er in Hornburg (Bistum Halberstadt) in den Schuldienst ein, 1594 nahm er sein Studium in Helmstedt wieder auf. Im Jahr 1596 wurde er Conrector am Gymnasium in Minden und Pastor an der Kirche in Dankersen, 1598 Pastor an St. Simeonis. Im Oktober 1598 heiratete er Anna Ulrich. Der Titel des poeta laureatus wurde ihm im Mai 1603 von der Universität Helmstedt verliehen.4) Nach dem Tod des Henning Ludovici im August 1640 übernahm sein Sohn David die Pfarrstelle an St. Simeonis.5)

Anmerkungen

  1. Schlichthaber, Kirchengeschichte, Teil 2, S. 282.
  2. Vgl. Niemann, St. Simeonis, S. 49f.
  3. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 69, Nr. 120.
  4. Die biographischen Daten in: Leichenpredigt für Henning Ludovici, verf. v. Reiner Busschius, Rinteln 1640, SuUB Göttingen, 4° V. III. 8 (Conc. fun. 6/151).
  5. Schlichthaber, Kirchengeschichte, Teil 2, S. 279–283.

Nachweise

  1. Schlichthaber, Kirchengeschichte, Teil 2, S. 282.
  2. Niemann, St. Simeonis, S. 49f.

Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 189† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0018902.