Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 149 Königstr. 33 1606
Beschreibung
Fragment einer Grabplatte für eine Frau aus der Familie von Uslar. Sandstein. Bei dem über der Tür zur Straßenseite eingemauerten Stein handelt es sich um das obere Drittel einer Grabplatte, die im Innenfeld im Halbrelief die Figur einer Frau in einer rundbogigen Nische zeigt. Oben in den Zwickeln umgeben von Beschlagwerk je ein Wappenschild mit eingehauener Beischrift auf einem Spruchband. Um den Stein verläuft auf der erhöhten Rahmenleiste eine Inschrift, deren Buchstaben erhaben gehauen sind.
Maße: H.: 85 cm; B.: 148 cm; Bu.: 7–8 cm, 1,8 cm (Wappenbeischriften).
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO 1606 AM DAGE BARTHOLOMEI AP(OSTO)LI1) ZWISCHENa) / ELVEN VND ZWELF AVRb) STA[ . . . / . . . / . . . ] GNEDICH SEI AMEN
Wappen mit Beischriften:
DER · V(ON) · VSLER2) DER · PLADEISEN3)
Textkritischer Apparat
- Das Z ist spiegelverkehrt.
- Sic!
Anmerkungen
- 24. August.
- Wappen Uslar (Wechselzinnenbalken). Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 127; Bd. 2, Tafel 324.
- Wappen Pladise (drei Stechpalmblätter 2:1). Vgl. ebd., Bd. 1, S. 99; Bd. 2, Tafel 244.
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 149 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0014908.
Kommentar
Die Gestaltung der Kapitalis weist eine große Ähnlichkeit mit den Buchstaben der Gesetzestafeln an der Kanzel der Marienkirche (Nr. 147) auf. Auch hier finden sich die A und V mit gerader rechter bzw. linker Haste und die großen Sporen. Zudem stimmt die eigentümlich schräggestellte Schattenachse der O mit derjenigen an der Kanzel überein. Es ist daher anzunehmen, daß die Grabplatte aus der Werkstatt des Bildhauers Johannes Schwarte stammt.