Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 138 Mindener Museum 2. H. 16. Jh.?
Beschreibung
Epitaph des Nikolaus Hogius.1) Sandstein. Der hochrechteckige Stein, der aus der Marienkirche stammt, zeigt im Flachrelief die Figur des in einer Rundbogennische unter dem Kreuz knienden Verstorbenen; oben in der Nische Fruchtgehänge. Im Bogen über der Figur die im Scheitel von einem Engelskopf unterbrochene zweizeilige Inschrift A, die Inschrift B auf einer querrechteckigen Tafel unterhalb des Reliefs. Seitlich vor den die Nische begrenzenden Pfeilern je ein Wappenschild. Der heute stark zerstörte Stein wirkt besonders in der figürlichen Gestaltung unproportioniert und mit dekorativen Ornamenten überladen. Die untere Schrifttafel ist mit tiefen Wetzrillen versehen und im linken Drittel fast völlig zerstört. Die Buchstaben der Inschrift A sind eingehauen, die der Inschrift B erhaben ausgehauen.
Maße: H.: 165 cm; B.: 104 cm; Bu.: 3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
EPITAPHIVM D(OMINI) · NICOLAI HOGII · I(VRIS) · V(TRIVSQVE) · / LICENTIATEa) · EP(ISCOPI)Q(VE) MINDENSIAb) CO(N)SILI(ATOR)ISc)
- B
QVAERES QVO NITIDE(N)S HOGIVSd) HAC MARMORA BVSTI /[ . . . ]BA[...] PVLVERVM [.]A[.......] /[ . . . ]SEPVLCR[....]VRA [..] LAPIDE[...........] /[.....] DEDIC[ . . . ] /[.....]DEVS[ . . . ] /[ . . . ]H[ . . . ] /S[.....]BVS AETERNA FRVITVR PACE[..........] /[TE]MPLA COLIT VERIS PERFR[V]ITVRQ(VE) [B]ONI[S]
Übersetzung:
Epitaph des Herrn Nikolaus Hogius, eines Lizentiaten beider Rechte im Rat des Bischofs zu Minden. (A) Du fragst, weshalb der glänzende Hogius in diesem Marmor des Grabes ... er genießt den ewigen Frieden ... er bewohnt die (himmlischen) Tempel und genießt die wahren Güter. (B)
Versmaß: Die Reste der Inschrift B lassen erkennen, daß es sich um elegische Distichen handelte.
Hogius2) | ?3) |
Textkritischer Apparat
- LICENTIATE] Sic! Wohl irrtümlich für LICENTIATI.
- MINDENSIA] Sic! Eigentlich MINDENSIS.
- CO(N)SILI(ATOR)IS] Das S ist außen auf dem Rahmen nachgetragen, ein Kürzungszeichen fehlt.
- HOGIVS] Die Lesung des Wortes ist unsicher.
Anmerkungen
- Lap. Nr. 285.
- Wappen Hogius (oberhalber Adler).
- Wappen ? (gespalten, rechts aus der Teilungslinie wachsende Kralle, links Balken).
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 138 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0013808.