Inschriftenkatalog: Stadt Minden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 46: Stadt Minden (1997)

Nr. 196 St. Marien 1. H. 17. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Der Fuß in Form eines Sechspasses erhebt sich über einer Sockelplatte und einer profilierten, mit einem Ornamentband umgebenen Zarge. In einem Segment des Fußes ist ein Wappenschild eingraviert, links und rechts davon Initialen (A). Der Fußhals steigt steil zum Schaft hin an. Zwischen den beiden Schaftstücken ein gekerbter Nodus mit fünf rautenförmigen Rotuli, darauf die Buchstaben der Inschrift B. Der Kelch trägt ein Meisterzeichen (C) und das Bremer Beschauzeichen, einen Schlüssel.

Maße: H.: 21,5 cm; Dm.: 16,5 cm (Fuß), 13,5 cm (Kuppa); Bu.: 0,3 cm (A), 0,6 cm (B), 0,2 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    GZ

  2. B

    IHESVS

  3. C

    EKa)

Wappen:
Zweifeler1)

Kommentar

Die Datierung des Kelches beruht auf der Zuschreibung Schefflers an den Bremer Goldschmied Ernst Krulle, der in den Jahren 1601 bis 1644 nachweisbar ist.2) Entsprechend sind die Initialen der Inschrift C aufzulösen. Bei dem Stifter des Kelches dürfte es sich um einen G. Z(weifeler) handeln, da das Wappen dieser Familie zuzuweisen ist.

Textkritischer Apparat

  1. Die obere und untere Schräghaste des K sind an den Mittelbalken des E angesetzt.

Anmerkungen

  1. Wappen Zweifeler (steigender Löwe, mit drei Ringen belegt). Vgl. Batenhorst, gen. Twiefeler bei Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 8 u. Tafel 19.
  2. Scheffler, Goldschmiede, Bd. 1, S. 155.

Nachweise

  1. St. Marien, S. 79.
  2. Kat. Renaissance, Bd. 1, S. 507, Nr. 825, Abb. S. 506.

Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 196 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0019609.