Inschriftenkatalog: Stadt Minden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 46: Stadt Minden (1997)

Nr. 107† Dom 1584

Beschreibung

Glocke. Die Glocke hing im Jahr 1918 noch im Dom.1) Über ihren Verbleib ist nichts bekannt. In der Glockenkartei von 1918 finden sich keine Hinweise auf die Gestaltung der Glocke.

Inschrift nach der Glockenkartei von 1918.

Maße: Dm.: 65,5 cm.2)

  1. Mit Gottes Beistand ich gossen bin durch Hans Bethinck darnach hieher gehangen das man mich zucht an zum Gottesdienst kommt jedermann A(nno) D(omini) 1584a)

Kommentar

Mit einer am 16. Dezember 1588 ausgefertigten Urkunde stellte die Stadt Minden den Gießer Johann Bethinck für ein Jahr probehalber als Artillerie-, Zeug- und Büchsenmeister an. Der Vertrag sah vor, daß Bethinck sämtliche Waffen der Stadt warten und wenn nötig ausbessern sollte. Als Entlohnung erließ ihm die Stadt die Zahlung sämtlicher Abgaben und die Ableistung von Diensten. Darüber hinaus sollte er ein Dienstgeld von 10 Talern erhalten sowie vier Ellen englisches Tuch und den zur Herstellung eines Rocks notwendigen Futterstoff. Für den Fall, daß Bethinck bei der Arbeit Invalide werden oder sein Leben verlieren sollte, sah der Vertrag vor, daß ihm oder seiner Ehefrau eine jährliche Rente auf Lebenszeit zustehen sollte.3) In einer Inschrift der von ihm 1609 angefertigten Bronzetaufe für St. Simeonis (Nr. 151) ist Bethinck als Küster der Martinikirche genannt.

Textkritischer Apparat

  1. Der Text der Inschrift wurde bei der Wiedergabe vermutlich teilweise normalisiert.

Anmerkungen

  1. WAfD Münster, Glockenkartei 1918, Minden.
  2. Maßangabe ebd.
  3. KAM, Stadt Minden AI, Nr. 733.

Nachweise

  1. WAfD Münster, Glockenkartei 1918, Minden.

Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 107† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0010703.