Inschriftenkatalog: Stadt Minden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 46: Stadt Minden (1997)

Nr. 68† St. Mauritii 1501

Beschreibung

Grabplatte des Abtes Konrad Pürtick. Mooyer zitiert die Inschrift der Grabplatte nach einer handschriftlichen Notiz, über deren Herkunft er keine weiteren Angaben macht.

Inschrift nach Mooyer.

  1. Anno D(omi)n(i) M(illesimo) quingentesimo (pri)moa) ipso die Apollinaris Episcopi1) obiit venerabilis Pater D(ominus) Conradus Pürtick hujus Mo(naster)ii Reformator Abbas (quar)tusb)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1501 genau am Tag des Bischofs Apollinaris starb der ehrwürdige Vater Herr Konrad Pürtick, der vierte Reformabt dieses Klosters.

Kommentar

Nach dem Bericht Tribbes gehörte Konrad Pürtick zu denjenigen Mönchen des Mauritiusklosters, die sich während der Unruhen im Zuge der 1451 im Kloster durchgeführten Reform auf die Seite des Reformabtes Johannes Cassin stellten (vgl. Nr. 53). Pürtick wurde vorübergehend von der Gegenpartei gefangengesetzt und dann vertrieben. Er kehrte im Jahr 1457 mit dem Abt von Bursfelde nach Minden zurück, der damit beauftragt war, die Ruhe im Kloster wiederherzustellen.2) In einer Urkunde aus dem Jahr 1472 wird Konrad Pürtick als cellerarius des Klosters bezeichnet.3) Im Jahr 1485 wurde er nach dem Tod seines Amtsvorgängers Johannes Zegen zum Abt bestimmt. Nach der Chronik von St. Mauritii starb er im Jahr 1501 im Alter von fast 90 Jahren.4)

Textkritischer Apparat

  1. (pri)mo] Imo bei Mooyer.
  2. (quar)tus] 4tus bei Mooyer.

Anmerkungen

  1. 23. Juli. Entsprechend ist Pürtick im Nekrolog von St. Mauritii (StA Münster, Msc. VII, Nr. 2718, fol. 18r) unter den 10. Kalenden des August verzeichnet.
  2. Vgl. Tribbe, Beschreibung, S. 22f.
  3. StA Münster, Minden, St. Mauritii, Urkunden, Nr. 208.
  4. Grotefend, Chronik SS. Mauritii et Simeonis, S. 155, Anm., dort vermerkt nach einem Eintrag im Protokollbuch der Bursfelder Union.

Nachweise

  1. Mooyer, StA Münster, Msc. VII, Nr. 2414.

Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 68† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0006801.