Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 67 Dom, Schatzkammer um 1500
Beschreibung
Armreliquiar. Holzkern, Silber, vergoldete Filigranbänder aus Kupfer mit Edelsteinen. Das Armreliquiar, das aufgrund seiner schlichten Form ins 11. Jahrhundert datiert wird, ist mit aufgelegten Filigranbändern, in die Edelsteine gefaßt sind, verziert. Dieser Schmuck stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Unten um das Reliquiar verläuft ein später aufgesetztes silbernes Band, in dessen einer Hälfte eine Inschrift zwischen zwei Linien, in der anderen Rankenornament eingraviert ist. Die Worttrenner in Form von Rauten mit nach oben und unten ausgezogenen Zierstrichen.
Maße: H.: 40 cm; Bu.: 0,7 cm.
Schriftart(en): Kapitalis mit einzelnen Elementen der frühhumanistischen Kapitalis.
BRACHIVM · SANTE · MARGARETE
Übersetzung:
Der Unterarm der heiligen Margarethe.
Nachweise
- Kat. Kunst und Kultur, S. 567, Nr. 245.
- Kessemeier/Luckhardt, Dom und Domschatz, S. 17, Abb. S. 66.
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 67 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0006704.
Kommentar
Die Buchstaben sind in einer Konturschrift ausgeführt. Auffallend sind die A mit weit nach links überstehendem Deckbalken, das erste A in MARGARETE ohne Mittelbalken, sowie die konischen M mit sich nach oben keilförmig verjüngenden Hasten und kurzem, über der Halbzeile endendem Mittelteil. An der Haste des E ist nach links ein Nodus angesetzt, der keilförmige Mittelbalken endet spitz vor der Haste. Die Gestaltung der Buchstaben, die die Schrift in die Nähe einer frühhumanistischen Kapitalis rückt, und die paragraphenzeichenförmige Gestaltung der Worttrenner legen eine Datierung der Inschrift auf die Zeit um 1500 nahe.