Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 61 Dom, Schatzkammer 2. H. 15. Jh.
Beschreibung
Statue des heiligen Laurentius. Silber, teilweise vergoldet. Die kleine Heiligenstatue trägt das Gewand eines Diakons; um den Kragen verläuft eine Inschrift vor schraffiertem Hintergrund. Vor der Brust des Laurentius ein gefaßter ovaler Bergkristall. In der rechten Hand trägt er einen Rost, in der angewinkelten Linken hielt er wohl ursprünglich eine Märtyrerpalme, die heute verloren ist. Die Figur steht auf einem flachen Sockel.
Maße: H.: 47 cm; Bu.: 1,1 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
laure(n)ti · dauida) · mangni · mart(y)r(is)b)
Textkritischer Apparat
- Sic!
- Sowohl im Kat. Kunst und Kultur als auch bei Heppe lediglich laurentius martyr.
Anmerkungen
- Gedr. bei Löffler, Bischofschroniken, S. 54–57, Anm. 3.
- Vgl. Kat. Kunst und Kultur, Bd. 2, Nr. 324, S. 615.
Nachweise
- Kat. Kunst und Kultur, Bd. 2, Nr. 324, S. 615.
- Heppe, Goldschmiedekunst, S. 94.
- Kessemeier/Luckhardt, Dom und Domschatz, S. 57 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 61 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0006102.
Kommentar
Die Inschrift ist möglicherweise falsch ausgeführt worden. Der Name david ergibt in diesem Zusammenhang keinen Sinn, zumal es sich bei laure(n)ti und mangni um im Genitiv stehende Reliquienbezeichnungen zu handeln scheint. Möglicherweise sollte der erste Teil laurentii diaconi heißen. Offenbar diente die Statue zur Aufbewahrung von Reliquien der Heiligen Laurentius und Magnus. Reliquien beider Heiliger sind bereits in dem Mindener Reliquienverzeichnis des 13. Jahrhunderts genannt.1) Die Laurentiusstatue wird aus kunsthistorischen Gründen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert.2)