Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 52 St. Martini 1457
Beschreibung
Schriftband mit Inschrift. Sandstein. Die Tafel hängt im Chor unter dem linken der drei Mittelfenster. Auf dem Schriftband, dessen Anfang eingerollt ist, eine zweizeilig eingehauene Inschrift. Am Ende der zweiten Zeile ein Wappenschild mit einer Haus- oder Meistermarke (M1).1)
Maße: H.: 14,5 cm; B.: 31,5 cm; Bu.: 4,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
M · cccc · lvij · vigilia / thome · aposto(li)a)2)
Textkritischer Apparat
- thome · aposto(li)] mome arvosc Ledebur.
Anmerkungen
- Im Lapidarium des Städtischen Museum befindet sich eine Kopie der Tafel aus Ton.
- 20. Dezember.
- Ledebur, Denkmäler, S. 14; Wilms, Geschichte, S. 64; St. Martini, S. 58.
Nachweise
- Ledebur, Denkmäler, S. 14.
- Wilms, Geschichte, S. 64.
- Ludorff, Denkmäler, S. 89.
- St. Martini, S. 58.
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 52 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0005203.
Kommentar
Die Inschrift wird allgemein als Baudatum interpretiert, das den Beginn oder Abschluß der Errichtung des Chores dokumentiert, und die Marke wird dementsprechend als Meisterzeichen angesehen.3) Da der Chor der Martinikirche indessen bereits im 13. Jahrhundert entstand und keine bedeutenden Baumaßnahmen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts überliefert sind, muß diese Interpretation der Inschrift angezweifelt werden. Es könnte sich auch um einen Sterbevermerk handeln; ein Verweis auf den Verstorbenen wäre dann in der Hausmarke zu sehen. Möglicherweise verwies das Datum auch auf eine für St. Martini getätigte Stiftung, deren Inhalt nicht überliefert ist.