Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 339† Weikersheim, ev. Stadtkirche 2. H. 15.–16. Jh.?
Beschreibung
Grabplatte eines Adligen (Hans von Gebsattel?). Vermutlich bei der Kirchenrenovierung 1934 beseitigt; 1880 noch im nördlichen Seitenschiff „gegen Osten“ im Boden1, damals bereits stark abgetreten und teilweise verdeckt, „mit einem nicht mehr kenntlichen Wappenschilde, auf dem oben ein Gaisbock“ – gemeint ist wohl ein Vollwappen mit wachsendem Bock oder Bocksrumpf als Helmzier. Die Inschrift war nur teilweise lesbar, Anordnung unklar (Umschrift?).
Wortlaut nach OAB Mergentheim.
[– – –] iar mitwochs nach der heiligen drei kunnigs tag starb der erbar und veste hans von [– – –]
Gebsattel? |
Anmerkungen
- OAB Mergentheim 782.
- Vgl. Biedermann, Rhön u. Werra, tab. XXVIII.
- Ebd.: urk. 1510–1521; zur Urkunde von 1524 vgl. Andermann, Urkunden Adelsheim, nr. 209.
Nachweise
- OAB Mergentheim 782.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 339† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0033907.
Kommentar
Die unpräzisen Angaben zu dem Wappen-Bock sind wohl, wie oben erwähnt, auf die Helmzier zu beziehen. Im fränkischen Niederadel kommen demnach nur die von Gebsattel (Bocksrumpf) oder allenfalls noch die von Ellrichshausen (schräggestreifter wachsender Bock) in Frage. In der Linie der von Gebsattel genannt Rack finden sich Träger des Namens Hans in drei aufeinanderfolgenden Generationen zwischen 1477 und 15212. Vielleicht handelte es sich hier um die Grabplatte des zwischen 1510 und 1524 urkundlich bezeugten Hans3, Sohn Sigmunds und der Margareta Stiebar von Buttenheim. Die Mutter wurde ebenso wie Hans’ Schwester Barbara, die Frau Stefans d. J. von Adelsheim, im nahen Wachbach bestattet (nrr. 145, 147). Träfe diese Zuweisung zu, wäre die Inschrift wohl ins 2. Viertel des 16. Jahrhunderts zu datieren.