Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 220 Bad Mergentheim, Schloß 1574
Beschreibung
Bauzahl an der sog. Berwarttreppe im nordwestlichen Wendeltreppenturm. Säulentreppe mit freitragender Spindel, aus rotem Sandstein. Auf der Untersicht drei breite, parallel laufende, flach reliefierte Ornamentfriese mit Laub- und Rankenmotiven, die von Menschen- und Tiermasken, Engelsköpfen und lorbeerumkränzten Medaillons mit Profilköpfen und Tierdarstellungen unterbrochen werden. Die drei Friese enden jeweils an der vorletzten Treppenstufe mit einem halbrunden Abschluß; im inneren Fries hier ein verschlungenes Schriftband mit eingehauener Jahreszahl und dazwischen in der Mitte mit einer Rosette1.
Maße: H. (Relieffeld) 15, B. 30, Zi. 2,5 cm.
1574
Anmerkungen
- Die „Wiederentdeckung“ der Inschrift verdanke ich Frau Dr. Regina Hanemann und Herrn Christoph Bittel, Deutschordensmuseum Mergentheim.
- Vgl. Einl. XVIII. Einen Kurzüberblick über die Baugeschichte bietet Trenschel, Deutschordensschloß 4–15, hier: 6.
Nachweise
- OAB Mergentheim 339 (zu 1524).
- Hessler, 296 Burgen 207 (zu 1524).
- Klaiber, Hoch- u. Deutschmeisterschloß 7.
- Der Kreis Mergentheim 1966, 95.
- Hanemann, Schloss Mergentheim 6.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 220 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0022006.
Kommentar
Die Bauzahl markiert den Abschluß der Bauarbeiten an der Treppe, die nach dem aus Leonberg stammenden brandenburg-ansbachischen Baumeister Blasius Berwart benannt wird. Der Treppenturm wurde im Zuge der 1571 begonnenen, von dem Steinmetzen Michael Bronner konzipierten und von Berwart modifizierten Umgestaltung des Nordwesttrakts des Schlosses errichtet2. Zu später an der Treppe angebrachten Kritzelinschriften vgl. nr. 310.