Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 291 Creglingen, ev. Herrgottskapelle 1593
Beschreibung
Grabplatte der Susanna Schmidt geb. Bender. Im Langhaus, rechts neben dem Marienaltar im Boden. Muschelkalk. Zeilenweise eingehauene Inschrift, die kaum mehr als die obere Hälfte des durch eine doppelte Ritzlinie gerahmten Feldes ausfüllt. Abgetreten, Ränder ausgebrochen.
Siehe Lageplan.
Maße: L. 171,5, B. 85, Bu. 5,0–5,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO · DOMINI · 15 · / 93 · IST · IN · GOT · VER=/SCHITEN · DIE · DVGENT=/SAMEa) · FRAV · SVSANA / BENDERINb) · DEN · 4 . HOR/NVNg · ZWISCHEN · X · VND / XI · IN · DER · NACHT · DES / ERBAREN · HANSEN · SCHMITc) / MVLER · VOR · DEM · HERgESTd) / DOR · ELIgE · HAVSFRAV / DER · gOT · gNETIg · SEI / WOLLE · AMEN
Datum: 4. Februar 1593 a. St.=14. Februar 1593 n. St.
Textkritischer Apparat
- T auf dem Rahmen.
- B als Frakturversal.
- MI auf dem Rahmen, T= rechts auf dem Rand.
- So für HERRGOTTS; ST auf dem Rahmen.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 291 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0029109.
Kommentar
Als Worttrenner dienen Quadrangeln. A hat bis auf zwei Ausnahmen einen geknickten Mittelbalken; die Balken des Z sind schräggestellt, der untere, steilere ist leicht geschwungen, der Schrägschaft ist mit einem kurzen Mittelbalken durchstrichen. Besonders auffällig ist nach zweimaliger Verwendung des kapitalen G zu Beginn der Inschrift ab der sechsten Zeile der Einsatz eines runden Minuskel-g, das mit dem s-förmig geschwungenen Unterbogen auf der Grundlinie steht und so in das Zweilinienschema der Majuskelschrift eingefügt ist. Die Grabplatte wurde vermutlich von dem Creglinger Maurer Hans Reisner gefertigt1.
Die in der Inschrift erwähnte Mühle lag am Herrgottsbach unmittelbar vor der Stadt. Der Herrgottstorturm wurde 1823 abgerissen2. Susanna ist die Tochter des 1588 verstorbenen Herrgottsmüllers Martin Bender3. Sie heiratete am 6. August 1588, etwa ein halbes Jahr nach dem Tod des Vaters, Johann Schmidt, der die Mühle übernahm4.