Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 277 Wachbach (Stadt Bad Mergentheim), Friedhof 1588, 1707
Beschreibung
Steinkruzifixus mit Gebetinschrift. Vom alten Kirchhof; von dort zunächst auf den 1702 im „Fröschberg“ angelegten Friedhof übertragen, dort 1707 renoviert; seit 1813 am jetzigen Standort beim Nordeingang des neuen Friedhofs1. Roter Sandstein. Auf der Vorderseite des Sockels Flachrelief eines liegenden Hirschs in Renaissance-Kartusche; am Kreuz vollplastische Figur des Gekreuzigten, die untere Hälfte des Kreuzstamms nach vorne sockelartig vorspringend mit aufliegendem Totenschädel und Knochen; auf der Vorderseite zeilenweise eingehauene, mit einfacher Ritzlinie gerahmte Inschrift (A). Auf der Rückseite des Kreuzbalkens eine 1707 eingehauene Renovierungsinschrift, die sich auf dem Kreuzstamm fortsetzt (B). Mehrfach renoviert; mit Steinfarbe gestrichen, die Inschrift (A) mit schwarzer Farbe nachgezogen. Modernes Metall-Schutzdach.
Maße: H. (mit Sockel) 237, B. 84,5, Bu. 2,3–2,9 (A), 2,6–4,2 cm (B).
Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (B).
- A
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- B
DIESER · GOTES · ACKER / REPARITc) UND WIEDERERBAUT / WORDEN / ANNO / 1707
Textkritischer Apparat
- Dreieckiger Punkt im Oberlängenbereich.
- D. h.: soll nicht leiden Pein.
- Sic!
Anmerkungen
- Vgl. Bengel, Wachbach 232.
- Es gibt keinen Grund, anzunehmen, daß diese Inschrift erst im Zuge der Renovierung 1707 entstanden sein soll (so Bengel, Wachbach 232).
Nachweise
- Bengel, Ev. Kirche 20 (Abb.).
- Dies., Wachbach 232 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 277 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0027705.
Kommentar
Die unbeholfene Ausführung der Frakturschrift deutet auf das Werk eines in der Herstellung von Inschriften ungeübten Steinmetzen hin2.