Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 20† Schäftersheim (Stadt Weikersheim), Kloster 1357

Beschreibung

Grabmal („Epitaphium“) des Ludwig von Hohenlohe. Genauer Standort (Klosterkirche? Kreuzgang?) unbekannt.

Wortlaut nach Wibel.

  1. Anno MCCCLVII [– – –] post Leonisa) Abbatis obiit Dominus Ludovicus de Hohenloe, cujus anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr 1357 am (…) nach dem Fest des Abtes Leo (?) starb Herr Ludwig von Hohenlohe. Seine Seele ruhe in Frieden.

Datum: nach dem 26. Mai (?)1.

Kommentar

Ludwig von Hohenlohe hat nach Wibel2 „eine ansehnliche Stifftung an das Kloster Scheftersheim gethan“. Eine eindeutige Identifizierung ist nach der bisherigen Kenntnis der Hohenlohe-Genealogie nicht möglich. Vermutlich handelt es sich um Ludwig von Hohenlohe zu Uffenheim, Iphofen und Speckfeld, der zwischen 1331 und 1340 als Landfriedensrichter und 1346 als kaiserlicher Landvogt in Franken bezeugt ist, der allerdings bereits zwischen dem 18. Februar und dem 15. August 1356 gestorben sein soll3. Sein gleichnamiger, 1332 geborener Sohn aus der Ehe mit Gräfin Elisabeth von Nassau ist zwar 1357 gestorben (10. Mai), soll aber in der Spitalkirche in Uffenheim begraben sein4, so daß er für die vorliegende Sterbeinschrift wohl nicht in Frage kommt.

Textkritischer Apparat

  1. Vgl. Anm. 1.

Anmerkungen

  1. Verehrung des hl. Abtes Leo allerdings nur in der französischen Diözese Troyes; vgl. Grotefend, Taschenbuch der Zeitrechnung 74. Vielleicht liegt eine Fehllesung Wibels vor, und es ist – in gekürzter Form – Leonardi zu lesen; dann läge der Todestag nach dem 6. November.
  2. Hohenloh. Kyrchen- u. Reformations-Historie II, 69.
  3. So jedenfalls Eur. Stammtaf. NF XVII, Taf. 2.
  4. Ebd.; er soll 1339 (siebenjährig?!) Domherr in Bamberg geworden sein.

Nachweise

  1. Wibel, Hohenloh. Kyrchen- u. Reformations-Historie II, 69.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 20† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0002006.