Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 511 Stuppach (Stadt Bad Mergentheim), kath. Pfarrhaus 1. H. (?) 17. Jh.

Beschreibung

Bildstock mit Stifterinschrift der Barbara Kapp. Außen an der östlichen Gartenmauer des Pfarrhauses, am Aufgang zur Kirche. Hoher kastenförmiger Sockel aus Muschelkalk; Sockeldeckplatte, Schaft und Aufsatz aus rotem Sandstein. Der Vierkantschaft ist vorn mit einem Lebensbaumrelief belegt; er wurde zu unbekanntem Zeitpunkt an seinem oberen Ende verkürzt. Aufsatz ädikulaähnlich, aber ohne Gebälk: der flache Dreieckgiebel ruht unmittelbar auf den seitlichen Säulen; als Bekrönung des Giebels zwei liegende Delphine. Im Feld befindet sich eine in hohem Relief ausgeführte Kreuzigungsgruppe: Christus und die beiden Schächer, unter dem Kreuz Maria und Johannes Evang., über dem Kreuz ein Engelskopf; in der seitlich von Voluten gerahmten Sockelzone des Aufsatzes eine mehrzeilig eingehauene Inschrift, von der nur die ersten vier Zeilen erhalten sind; der Rest des Textes (1–2 Zeilen?) durch die Verkürzung des Schaftes zerstört. Stellenweise stark verwittert und vermoost.

Maße: H. (Rest, einschl. Sockel) 257, B. (Sockel) 77, (Aufsatz) 57,5, T. (Sockel) 63, (Aufsatz) 13,5, Bu. 2,2–2,5 (1. Zeile), 1,5 cm (Zeilen 2–4).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. STOFEL · KAPP ·a) VERSTARB·EN · BARBARb) · SEIN / VERLASẸN · WITWE · HAT · DISES · / BILTNVS · GOT · DEM · ALMECHDG̣ẸṆc) / VNDERd) · MA(R)IA · MVTERGOTESe) / [– – –]

Kommentar

Die Schriftausführung ist unbeholfen. Schwankende Zeilenhöhe, abnehmende Schriftgröße nach der ersten Zeile, ungenügende Raumaufteilung und unvollständiger Wortlaut lassen auf einen in der Ausführung von Inschriften unerfahrenen Steinmetzen schließen. Die Schrift erlaubt keine nähere Datierung. Dem Stil der bildlichen Darstellung nach könnte der Bildstock noch aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen.

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form eines kurzen Schrägstrichs auf halber Zeilenhöhe.
  2. Sic!
  3. DGEN auf dem Rahmen.
  4. So statt VND DER; Lesung des Nexus litterarum unsicher.
  5. ES auf dem Rahmen. Am Beginn der nächsten Zeile noch Reste von oberen Schaftenden zu erkennen.

Nachweise

  1. Brandstetter-Köran 14 (Abb.), 132f. Nr. 166.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 511 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0051102.