Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 498† Mergentheim, Schloßkirche (jetzt ev. Stadtkirche) 1649

Beschreibung

Grabplatte oder Epitaph des Deutschordensritters Johann Wolfgang von Partenheim. Der Stein befand sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts „außerhalb des Gitters ad Cornu Evangelii, unweit des Westernachischen Epitaphii“1. Verbleib und Ausführung unbekannt.

Wortlaut nach Breitenbach.

  1. Anno 1649 den 2ten December starb der Hochehrwürdige wohledelgeborne Herr Johannes Wolfgangus à Partenheim T(eutsch) O(rdens) gewessener Vice Statthallter zu Mergentheim Rathsgebietiger der ballei Franckena) Commentur zu Viernßberg und Rotenburg

Kommentar

Johann Wolfgang von Partenheim ist am 28. Oktober 1598 geboren2. Er war ein Sohn Philipps von Partenheim († 1603) aus dritter Ehe mit Maria Jacobe von Leyen3. 1627 wurde er in Mergentheim in den Deutschen Orden aufgenommen und dort zum Baumeister, wenig später in Ellingen zum Hauskomtur eingesetzt. Ab 1630 war er Hauskomtur in Ulm, 1646 wurde er Komtur von Rothenburg, 1649 zugleich von Virnsberg. Im selben Jahr wurde er Vizestatthalter in Mergentheim, wo er im Dezember nach mehrtägiger „Leibesschwachheit“ gestorben ist4. Mit Johann Wolfgangs Bruder, dem Mainzer Domkantor Peter Jakob, starb das Geschlecht von Partenheim 1662 aus5.

Textkritischer Apparat

  1. Rathsgebietiger … Francken am Rand von derselben Hand nachgetragen.

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 451, jetzt in der Gruft der Schloßkirche.
  2. So jedenfalls Humbracht, Taf. 100 („Hans Wolf“).
  3. Ebd.
  4. Alle Angaben zur Ordenskarriere nach Rechter, Land zwischen Aisch u. Rezat 141*.
  5. Vgl. Fritz Arens, Mainzer Inschriften von 1651 bis 1800. I: Die Inschriften des Domes zu Mainz (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz 26), Mainz 1982, 8 nr. 1621.

Nachweise

  1. StAL, B 236 Bü 50 (Breitenbach, um 1850).
  2. OAB Mergentheim 345 (nur erwähnt, nach „Akten des … Oberamtsarztes Dr. Bauer“).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 498† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0049805.