Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 461 Niederstetten, ev. Pfarrkirche (St. Jakob) 1630

Beschreibung

Epitaph des Georg Sigmund von Rosenberg. Innen an der Nordwand, 12. Stein von Osten. Von der rechteckigen Sandsteinplatte ist kaum mehr als die obere Hälfte erhalten. Eingehauene Umschrift (A) zwischen schmalen Randleisten; im Feld, von einer Bogenarchitektur gerahmt, die reliefierte Figur des Verstorbenen im Harnisch; im Bogen zu beiden Seiten des Kopfs eingehauene Altersangabe (B) als Ergänzung zur Sterbeinschrift. In den beiden oberen Ecken sind Vollwappen aufgelegt, die die Umschrift unterbrechen; zwei weitere (verlorene) Wappen in den unteren Ecken bildeten ursprünglich sicherlich zusammen mit den erhaltenen eine Vierahnenprobe. Das Wappen heraldisch rechts oben mit Beischrift (C) auf dem Rahmen. Ränder bestoßen, rechte obere Ecke mit Helmzier und Helmdecken ergänzt; ob dort ebenfalls eine Wappenbeischrift stand, läßt sich nicht mehr entscheiden. Reste farbiger Fassung. Das Mittelband der Inschriften ist vorgeritzt.

Maße: H. (Rest) 124, B. 105, Bu. 3,2 (A), 2,3 (B), 1,8 cm (C).

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    A(nn)o · 1 · 6 · 30 · den · 2 · Januarij abents / vmb 4 vhr ist der Wol Edle Gestrenge Georg [– – – / – – – / – – –] Fröliche aufferstehung verleÿhe(n) wölle amen ·

  2. B

    Seines alters // Jm · 67 · Jahr

  3. C

    Rosen Berga)

Datum: 12. Januar n. St.

Wappen:
Rosenbergvon der Kere
[Hutten][Boyneburg].

Kommentar

Die Fraktur mit weitgehend ausgerundeten Bögen, weit nach rechts umbiegenden Oberschäften des b und h sowie l mit Schlinge in der Oberlänge erlaubt die Zuweisung des Grabmals an den Bildhauer P(eter?) Niklas1.

Georg Sigmund, ein Sohn Friedrich Zeisolfs von Rosenberg und der Anna von der Kere, war zweimal, mit Anna Maria von Gemmingen (vgl. nr. 436) und Susanna Wolfskeel von Reichenberg, verheiratet. Die Kinder aus beiden Ehen sind früh vor dem Vater verstorben, so daß nach dessen Tod die gesamte Herrschaft Rosenberg an Albrecht Christoph, den einzig überlebenden Bruder, fiel, mit dem nur zwei Jahre später das Geschlecht der von Rosenberg erloschen ist (vgl. nr. 471). Bei einer Öffnung des Grabes Georg Sigmunds im Jahre 1852 wurden eine goldene Kette, ein Schwertgriff und Kleiderreste gefunden2.

Textkritischer Apparat

  1. Vom R-Versal nur die Cauda erhalten.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einl. LXVIf.
  2. Vgl. Klinghardt nr. 1.

Nachweise

  1. Kdm. Jagstkreis I, 306 (nur erwähnt).
  2. Rapaschinski 2 nr. 1.
  3. Neumaier, Verbum Domini 115 (nur erwähnt).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 461 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0046107.