Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 391†(?) Frauental (Stadt Creglingen), Klosterwald 1608?

Beschreibung

Elf Grenzsteine mit Wappen und Namensinitialen des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Bayreuth. Aufgeführt in einer ausführlichen Waldbeschreibung von 17581. Der Klosterwald hatte einen Gesamtumfang von 700 kleinen würzburgischen Morgen. Von den über 120 Grenzsteinen, deren Lage (von Norden über Osten, Süden über Westen) jeweils beschrieben wird, trugen elf jeweils auf der dem Wald zugewandten Seite das „hochfürstlich bayreuthische Wappen“ und darüber die eingehauenen Initialen. Die übrigen Grenzsteine waren unbeschriftet. Auf eine systematische Suche nach den Grenzsteinen wurde verzichtet, möglicherweise sind noch einige am ursprünglichen Standort erhalten.

Wiedergabe der Inschriften nach der Waldbeschreibung.

Schriftart(en): Kapitalis.

I. 46. Stein. Im Südosten des Waldes; am Weg von Freudenbach nach Niedersteinach2.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

II. 55. Stein. Südgrenze; an der Stelle, wo das Schirmbacher Gemeindholz auf den Weg von Equarshofen nach Creglingen trifft3.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

III. 64. Stein. Am Fuhrweg „neben dem Schirmbacher Gemeind Holz hinauf“, am Beginn des Erdbacher Gemeindholzes.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

IV. 67. Stein. Grenze zum Erdbacher Gemeindholz.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)b)

V. 76. Stein. Südwestgrenze des Waldes; entlang dem Vorholz des ansbachischen Untertanen Michael Schmieg; vor Abbiegen der Grenze nach Westen.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)c)

VI. 86. Stein. Am Fußpfad zwischen Erdbach und Frauental.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)d)

VII. 94. Stein. Am Fuhrweg nach Frauental.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)c)

VIII. 102. Stein. Nordwestgrenze; am Beginn des ansbachischen Waldstücks „Lindach“ (heute: Lindich).

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)c)

IX. 109. Stein. An der Grenze zum „Lindach“.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)e)

X. 113. Stein. Im weiteren (südnördlichen) Verlauf der Grenze zum „Lindach“.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)e)

XI. 116. Stein. Nordwestecke des Waldes; am Ende des Lindachwaldes, „94 Schritt weiter“.

  1. J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)f)

 
Wappen:
elfmal Brandenburg-Bayreuth4.

Kommentar

Da zwei weitere bayreuthische Waldstücke in nächster Umgebung, der „Eisenbach“ und der „Nonnenbühl“, mit ähnlichen Grenzsteinen versteint wurden, die zum Teil die Jahreszahl 1608 tragen (vgl. nrr. 388, 389), dürfte auch die Versteinung des Frauentaler Klosterwaldes in diesem Jahr vorgenommen worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. Alle Wörter durch Doppelpunkt gekürzt.
  2. Erstes Wort durch Punkt auf Mitte, die beiden übrigen durch Doppelpunkt gekürzt.
  3. Als Kürzungszeichen jeweils Punkt auf halber Zeilenhöhe.
  4. Die beiden ersten Wörter durch Punkt auf Mitte, das letzte durch Doppelpunkt gekürzt.
  5. Als Kürzungszeichen jeweils Punkt auf der Grundlinie.
  6. Die beiden ersten Wörter durch Punkt auf der Grundlinie, das letzte durch Doppelpunkt gekürzt.

Anmerkungen

  1. StAL, B 71a Bü 1: „Wald Beschreibung. Welche von hiesig hochfürstl. Closter Amt – und der hießigen Försterey – unterm 21. Aug. 1.758. geferttiget worden“, p. 12–25.
  2. In einer Karte des Klosterwalds vom Jahr 1753 (StA Nürnberg, 126/32; Abb. in: Zisterzienser in Franken 60) als „Erdbacher Weg“ eingezeichnet.
  3. In derselben Karte als „Eselsweg“ bezeichnet.
  4. Ausführung nicht überliefert.

Nachweise

  1. StAL, B 71a Bü 1: „Wald Beschreibung … 1758“ (wie Anm. 1), p. 12–25.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 391†(?) (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0039104.