Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 344 Reinsbronn (Stadt Creglingen), ev. Pfarrkirche E. 16./A. 17. Jh.

Beschreibung

Taufstein. Im östlichen Vorraum; aus der in der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochenen Vorgängerkirche. Grauer Sandstein, Kelchform. Breit ausladendes Rundbecken mit rippenartiger Buckelung auf der Wölbung; auf der geraden Wandung darüber zwischen wulstartigem Beckenrand und Halbrundleiste umlaufender eingehauener Bibelspruch (A) mit Fortsetzung oben auf dem Wulst. Runder, mit hängenden Akanthusblättern und zwei Wappenschilden belegter Balusterschaft auf vier Löwenfüßen; am Schafthals umlaufende Nameninschriften (B). Das Becken weist an mehreren Stellen Risse auf, die mit Zementmörtel geflickt sind. Der wulstartige Rand ist stark abgenutzt, dadurch ist die Fortsetzung der Inschrift (A) teilweise abgerieben. Die eingehauenen Buchstaben waren mit einer farbig kontrastierenden Masse ausgefüllt, von der noch Reste vorhanden sind.

Maße: H. 93, Dm. (Becken) 75, Bu. 3,4 (A)1, 3,0 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/17]

  1. A

    CHRISTVS · ANDWORT · ES · SEIJ · DAN · DAS · IEMANT · GEPORE(N) · WERD · AVS · DEM · WASSER · V(N)D GEIST · D(ER)a) K(ANN)a) NICHT · INS : R(EICH)a) G(OTTES) ·b) // IOANc) · AM 3 ·2)

  2. B

    Hans · Neubart vnd Lenhart · Lein der zeit H(eiligen)pflegera) ·

Wappen:
Geyer von Giebelstadt, Schenk von Siemau.

Kommentar

Die Schriftformen erlauben eine sichere Zuweisung des Taufsteins an die Werkstatt des ortsansässigen Michel Niklas. Die beiden Wappen sind die des Ortsherrn Philipp Geyer von Giebelstadt und seiner Frau Rosina Schenkin von Siemau (vgl. nr. 276).

Textkritischer Apparat

  1. Kürzung durch Doppelpunkt.
  2. Zu ergänzen: KOMMEN. Danach ein senkrechter, unten leicht nach links gebogener Strich zur Abtrennung vom Inschriftbeginn und gleichzeitig als Verweiszeichen für die Fortsetzung der Inschrift in der Zeile darüber auf dem Wulst des Beckenrandes.
  3. Obere Hälfte des Wortes abgerieben.

Anmerkungen

  1. Die Zeile oben auf dem Wulst nur 2,9 cm.
  2. Jh 3, 5.

Nachweise

  1. Dehio BW I, 640 (nur erwähnt, dat. „um 1590“).
  2. Morand/Besserer, Unterwegs 213 (erwähnt, dat. „1590“).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 344 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0034401.