Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 211 Bad Mergentheim, kath. Pfarrkirche St. Marien, Kreuzgang 1571

Beschreibung

Grabplatte eines Mädchens. Aus dem Münster St. Johannes d. T., dort zuletzt außen an der Südwand aufgerichtet. Seit etwa 1968 provisorisch im Nordflügel des ehemaligen Kreuzgangs des Dominikanerklosters an der Südwand angelehnt. Roter Sandstein. Umschrift zwischen Ritzlinien; im eingetieften Rundbogenfeld in Flachrelief die Figur eines Mädchens mit langem offenen, mit Blumen bekränzten Haar, die Hände zum Gebet zusammengelegt; in den Bogenzwickeln zwei Engelsköpfe. Stark verwittert und bestoßen; die Oberfläche der unteren Schriftleiste und Teile der linken Leiste abgeplatzt; Schriftverlust.

Maße: L. 140,5, B. 76,5, Bu. 3,5–4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. + Anno Domini · 1 · 5 · 7 · 1 · Am Ṃoṇ[tag]a) / nach martini · Starb Die · Tugentsame · Jungffrọwb) Christina · [. . . /– – –/ . . . . .]ọṭṭc) gnedig vnd · Barmheṛṭẓịg [. . . . . .] · Amen

Datum: 12. November.

Kommentar

Die ausgesprochen schmalen Frakturbuchstaben sind ungelenk ausgeführt mit schwankender Buchstaben- und Wortgröße; Worttrenner sind nur unregelmäßig gesetzt. Da der Zuname der Verstorbenen in der Inschrift völlig zerstört ist und die Grabplatte keine Wappen aufweist, ist eine Zuweisung nicht möglich.

Textkritischer Apparat

  1. Lesung des Versals unsicher; Ergänzung aber wahrscheinlich.
  2. Spitzovales o, durch einen spitzen Bogen unten mit w verbunden (Steinmetzfehler), dadurch auch Lesung als a möglich; allerdings ist das a in der übrigen Inschrift stets anders gebildet.
  3. Nur die unteren Teile der drei Buchstaben erhalten; sicherlich zu [G]ott zu ergänzen.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 211 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0021107.