Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 186 Reinsbronn (Stadt Creglingen), Schloß 1562

Beschreibung

Wappentafel des Albrecht von Bieberehren. Ursprünglich an der Hofseite des 1923 eingestürzten und danach abgetragenen Nordflügels im 1. Obergeschoß über einem Spitzbogenportal; jetzt im Hof an der Wand des Westflügels auf einem Sockel aufgestellt. Rechteckige Platte aus rotem Sandstein. Im eingetieften Feld Vollwappen in hohem Relief; auf dem breiten Rahmen zwischen Ritzlinien an den Längsseiten Schnörkel- und Schleifenornamente, in der Kopfleiste eine beiderseits von ähnlichen Ornamenten eingerahmte eingehauene Jahreszahl (A), in der Fußleiste Nameninschrift (B). Rechter Rand beschädigt, Reste farbiger Fassung.

Maße: H. 95,5, B. 81,5, Bu. 4,9 (B), Zi. 5,0 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    1562

  2. B

    ALBREGHTa) VON BIBERERN

Wappen:
Bieberehren.

Kommentar

Die Kapitalis hat schmale Proportionen von annähernd 2:1; O ist spitzoval. Lediglich das A am Anfang der Inschrift ist mit langem, beidseitig überstehendem Deckbalken und geknicktem Mittelbalken deutlich breiter. Die Buchstaben haben kräftige, dreieckig verdickte Schaft- und Balkenenden. – Die von Bieberehren trugen seit Ende des 15. Jahrhunderts ein Drittel von Reinsbronn von Brandenburg-Ansbach zu Lehen1. Albrecht von Bieberehren war einer von drei Söhnen Philipps von Bieberehren und der Anna von Rosenberg zu Uttenhofen. Er ist 1570 gestorben2 und liegt in Erlach (Stadt Ochsenfurt, Lkr. Würzburg) begraben3. Mit seinem Bruder Sebastian ist das Geschlecht 1589 im Mannesstamm erloschen4. Zu Baumaßnahmen am Reinsbronner Schloß im 16. Jahrhundert vgl. nrr. 170, 276.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Vgl. Schlenker, Reformation 139; OAB Mergentheim 694.
  2. Vgl. Biedermann, Ottenwald, tab. CCCLXXII.
  3. Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg I: Beziksamt Ochsenfurt, bearb. v. Hans Karlinger (Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern III/I), München 1911, 74.
  4. Biedermann, Ottenwald, tab. CCCLXXII.

Nachweise

  1. OAB Mergentheim 690.
  2. Hessler, 296 Burgen 212.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 186 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0018609.