Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 146 Niederstetten, ev. Pfarrkirche (St. Jakob) 1542?

Beschreibung

Epitaph des Christoph von Rosenberg. Innen an der Nordwand, 5. Stein von Osten. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein, mit weit vorstehendem, als unebener Grasboden gestaltetem Standsockel für die fast vollrunde, halb nach rechts gewendete Figur des Adligen. Der bärtige Mann ist barhäuptig, in Landsknechtstracht mit Halbharnisch ohne Armzeug dargestellt, die Linke am Degengriff, die Rechte in die Hüfte gestützt. In Kopfhöhe und zu Füßen vier Ahnenwappen. Eingehauene Umschrift in einem durch zwei Ritzlinien gebildeten Rahmen, dessen untere Leiste unter Kniehöhe der Figur und oberhalb der unteren Wappen verläuft; Inschrift mehrfach durch Figur und Wappen unterbrochen. Reste farbiger Fassung, Schrift mit schwarzer Farbe nachgezogen.

Maße: H. 217, B. 109, Bu. 5,7–6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. Anno · d(omi)nj · 1 · 5 · // 4 · 2 · vff · freytag / nach dorothee // starb der Edel // vnd Ern/vest // Christoffel / vona) Rosenbergk dem // gott genad

Datum: 10. Februar.

Wappen:
RosenbergHutten
WollmershausenSpeth.

Kommentar

Die charakteristische, etwas ungelenke Minuskel mit ihren meist schlichten, der (frühhumanistischen) Kapitalis entlehnten Versalien sowie der Stil der Figuren- und Wappendarstellung weisen das Epitaph als die Arbeit des „Meisters von Niederstetten und Wachbach“ aus1. Das Epitaph für Christophs 1543 verstorbenen Bruder Ludwig (nr. 148) ist als Gegenstück zu dem vorliegenden Grabmal gestaltet, das also möglicherweise zusammen mit dem Pendant erst 1543 entstanden ist. – Christoph war ein Sohn Zeisolfs von Rosenberg zu Haltenbergstetten und der Ursula von Hutten, die beide ebenfalls in Niederstetten begraben sind (nrr. 133, 134).

Textkritischer Apparat

  1. Zweiter Schaft des n teilweise durch den Dolch verdeckt.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einl. LVIf.

Nachweise

  1. Kdm. Jagstkreis I, 302 (nur erwähnt, zu 1499!).
  2. Rapaschinski 3 nr. 7.
  3. Koch, St. Jakob 430f. (nur erwähnt, Abb.).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 146 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0014605.