Inschriftenkatalog: Mainz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 1: Mainz (2011)

SN2, Nr. 5 St. Stephan 1463, 1631

Beschreibung

Grabplatte des Vikars Konrad Schnabel. Heute im Kreuzgang-Ostflügel im 4. Joch von Süden in die Wand eingesetzt. Roter Sandstein, stark abgetreten, vor allem im unteren linken Teil mit Schriftverlust. Hochrechteckige Platte mit umlaufender Inschrift (A), beginnend oben links. Während Kopf und Schulter des Verstorbenen als Relief ausgearbeitet sind, ist der übrige Körper in Ritzzeichnung wiedergegeben. Bekleidet mit einem Messgewand, hält er einem Kelch in seiner linken Hand, den er mit der rechten segnet. Auffallend sind die großen Abstände zwischen den einzelnen Wörtern. Worttrenner in Form von Quadrangeln. Oberhalb und zu beiden Seiten des Kopfes befindet sich eine Inschrift von einer Nachbestattung (B).

Maße: H. 190, B. 81, Bu. (A) 6 - 8, (B) 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Brunhilde Escherich [1/1]

  1. A

    Anno • d(omi)ni • m • cccclxiii / • die • vero • secunda • me(n)sis • octobris • obiit • hon/ orabil(is) d(omi)n(u)s • (Con)r/adus • Snabel • vicari(us) • h(uius) • eccl(es)ie • cui(us) a(n)i(m)a • req(ui)escat • in • p(ace) •

  2. B

    1631 / M R

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1463, am zweiten Tag des Monats Oktober, starb der ehrwürdige Herr Konrad Snabel, Vikar dieser Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Der Liber vitae nennt sowohl einen Konrad Snabel, als auch einen Ludwig Snabel, beides Vikare.1)

Nach dem Liber vitae handelt es sich bei Inschrift (B) um Maternus Rodt (9.6.1601-16.12.1631). Er war Vikar des St. Albans-Altares und stiftete ein Kleid (fabrica recepit meliorem vestem). 2)

Anmerkungen

  1. Liber vitae, fol. 36.
  2. Liber vitae, fol. 61 bzw. 64.

Nachweise

  1. DI 2 (1958), Nr. 912.

Zitierhinweis:
DIO 1, Mainz, SN2, Nr. 5 (Rüdiger Fuchs, Britta Hedtke, Susanne Kern), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio001mz00k1000500.