Inschriftenkatalog: Mainz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 1: Mainz (2011)

SN2, Nr. 3 St. Stephan 1428, 1619

Beschreibung

Grabplatte des Vikars Bruno von Mainz. Im Kreuzgang-Südflügel, im 3. Joch von Osten in die Wand eingelassen. Die Platte aus rotem Sandstein ist besonders im zweiten Viertel von unten stark abgetreten und weist in diesem Bereich auf der rechten Seite Textverlust auf. In der Mitte der Leiste weiterer Textverlust durch starke Beschädigungen. Die hochrechteckige Grabplatte mit auf dem Rand zwischen Linien umlaufender Inschrift zeigt im Feld die reliefierte Figur des Verstorbenen. Sie steht unter einem mit Krabben geschmückten und mit einem Maßwerk versehenen Kielbogen, der auf zwei mit Fialen geschmückten Pfeilern ruht. Der Verstorbene trägt eine, mit einer Parura verzierte Albe und darüber ein Messgewand. Über seinem linken Arm hängt ein Manipel als Zeichen seiner Klerikerwürde. In den vor der Brust erhobenen Händen hält er einen Kelch. Links oberhalb des Kopfes, in der Maßwerkblende befindet sich eine Jahreszahl (B), die auf eine Nachbestattung hinweist. Worttrenner in Form von Quadrangeln.

Maße: H. 248; B. 120; Bu. 7,5 und 8,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Brunhilde Escherich [1/1]

  1. A

    +a) Anno • d(omi)ni • m • cccc • xxviii • viii / • die • mensis • decem[bris]b) ip(s)a die concep[cionis glor]iosec) • virg(in)is / • marie • obiit • d(omi)n(u)s • Bruno / de maguncia • vicari(us) • hui(us) • ecc(lesi)e • cui(us) • a(n)i(m)a • Requiescatd) • i(n) • pace • ame(n)

  2. B1619e)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1428, am 8. Tag des Monats Dezember, eben am Tag der Empfängnis der ruhmvollen Jungfrau Maria, starb Herr Bruno von Mainz, Vikar dieser Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.

Kommentar

Bruno von Mainz studierte an der Universität in Heidelberg.1) 1401 erhielt er die Provision für ein Vikariat in St. Stephan. Zugleich besaß er ein Benefizium im Kloster St. Alban zu Mainz. Ob er identisch ist mit dem 1399 erwähnten Vikar an der Stiftskirche St. Bartholomäus, ist jedoch unklar.

Textkritischer Apparat

  1. Textanfang in Form einer stilisierten Lilie.
  2. Größere Ausbrüche in diesem Bereich.
  3. Stark abgetreten und nicht mehr lesbar
  4. Beschädigung bei der Inschrift ausgespart.
  5. Bei Arens nicht erwähnt.

Anmerkungen

  1. Zum Folgenden siehe Fuchs, Dives (1994), 223.

Nachweise

  1. DI 2 (1958), Nr. 857.

Zitierhinweis:
DIO 1, Mainz, SN2, Nr. 3 (Rüdiger Fuchs, Britta Hedtke, Susanne Kern), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio001mz00k1000300.