Inschriftenkatalog: Mainz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 1: Mainz (2011)

SN1, Nr. 17† Dom, Ostchor 1189-1200

Beschreibung

Gewölbemalerei in der Apsis des Ostchores. Im Jahr 1591 entdeckte man bei der Renovierung des Ostchores in der Apsis die Reste der dort einstmals angebrachten Ausmalung. Da es offensichtlich nicht möglich war, die Wandmalerei zu erhalten, man sich jedoch wohl ihres Wertes bewusst war, ließ der damalige Domkanoniker Jakob von Wiltberg das Gemälde von dem Dompfarrer Valentin Hohenstein beschreiben, alle Inschriften kopieren und ins Totenbuch der Dompfarrei eintragen.

Nach Hohenstein befand sich in der Apsiskalotte, in medio cameratae concavitatis1), die von einer Mandorla gerahmte Darstellung der Maiestas Domini, der thronende Christus, umgeben von den vier geflügelten Wesen der Apokalypse. Jedem Symbol war eine – leider von Hohenstein nicht kopierte – Namensinschrift der Evangelisten beigefügt. Der thronende Christus erhob die rechte Hand im Segensgestus, in der linken hielt er ein Buch mit einer Inschrift (A). Über diesem Buch glaubte der Dompfarrer, die Buchstaben X und C lesen zu können, und deutete sie fälschlicherweise als den Beginn einer Jahreszahl (Minderzahl, numerus minor annorum). Es handelte sich bei diesen Buchstaben jedoch um den Christusnamen (E).2)

Gerahmt wurde die Mandorla offensichtlich von einem dreizonigen Band, das in der ersten Zone, In prima circa salvatorem circumferentia […]3), eine Inschrift (B) und in der breiteren mittleren, […] in latiori illa quasi media circumferentia fuerunt in concavitate rotunda […], fünf aneinandergereihte Brustbilder geflügelter Wesen aufwies. Diese bekrönten Gestalten hielten in ihrer Rechten ein Lilienzepter und in ihrer Linken eine Kugel, […] imagines quaedam pectorales, quae non erant circumscriptae nominibus, sed ignoscibiles, quinque: quarum unaquaeque in regia corona manu dextra tenebat sceptrum liliatum; in altera globum sive pomum, sine cruce. Rechts der Mandorla, nahe bei dem Evangelistensymbol des geflügelten Löwen, befand sich die Gestalt eines Bischofs, der vermutlich in Proskynese dargestellt war, in dextro latere ad leonem procubuit Episcopalis quaedam imago cum titulo […], und den eine Inschrift (C) als Erzbischof Konrad bezeichnete. Auf der linken Seite befand sich die Figur eines infulierten Kanonikers, den die Inschrift (D) als Kantor Godefridus identifizierte. Zu beiden Seiten der Mandorla reihten sich stehende Heilige. Dies waren rechts Bonifatius, Johannes Evangelista und Maria sowie links Petrus, Stephan und Martin. Darunter befand sich rechts der heilige Alban und links der heilige Laurentius. Hohensteins Bezugspunkt für seine Richtungsangaben ist nicht immer eindeutig.

Nach Hohenstein.

  1. A

    Venite benedicti patris mei

  2. B

    O quam foelices sunt et sine fine beati, qui patris ad regnum sunt Christi voce vocati

  3. C

    Cunradus archiepiscopus Moguntinusa)

  4. D

    Godefridus cantor huius operis autor

  5. E

    I(ESV)S

Übersetzung:

(A) Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters.

(B) O wie glücklich und ewig selig sind die, die durch den Ruf Christi zum Reich des Vaters berufen sind.

(C) Der Erzbischof von Mainz, Konrad, (...)

(D) Der Kantor Gottfried, Stifter dieses Kunstwerkes. (FA)

Versmaß: Zwei Hexameter, hexametri caudati (B).

Kommentar

Die Gewölbemalerei kann durch die beigefügten Namensinschriften relativ exakt datiert werden. So handelt es sich bei dem dargestellten Erzbischof um Konrad I. von Scheyern-Wittelsbach, der in zwei Amtsperioden von 1161–1165 und von 1183–1200 amtierte.4) Eine noch engere zeitliche Eingrenzung erlaubt die zweite dargestellte Person, bei der es sich nach der Inschrift (D) um einen Kantor namens Gottfried handelt, der zwischen 1189 und 1212 urkundlich erwähnt wird.5) Somit dürfte die Ausmalung der Ostapsis wohl in den Jahren zwischen 1189 und 1200 ausgeführt worden sein; eine engere Eingrenzung kann aus den Zeitumständen nur erwogen, nicht bewiesen werden.

Während Inschrift (A) einen Bibelspruch aus dem Neuen Testament zitiert, handelt es sich bei Inschrift (B) um Verse, die offenbar eigens für das Mainzer Apsisgemälde gedichtet wurden. Wären sie von dem in Inschrift (D) benannten Kantor Godefridus verfasst worden, würde die ihm beigefügte Bezeichnung „autor“ ihn nicht als Stifter, sondern als Urheber der Inschriften bzw. des Bildprogrammes bezeichnen. Leider lassen sich aus der Beschreibung des Dompfarrers Valentin Hohenstein keine Rückschlüsse über die Schrift, verwendete Kürzungen und Buchstabenverbindungen ziehen. Da Hohenstein im gesamten Dokument zahlreiche Kürzungen benutzte, ist es unwahrscheinlich, dass er die exakten Kürzungen der Inschrift getreu übernommen hat.

Konrad von Wittelsbach6) wurde um 1130 als Sohn des Pfalzgrafen Otto V. von Scheyern-Wittelsbach und der Eilika, Erbtochter des Grafen Friedrich von Langenfeld, geboren. Als dritter Sohn schon früh für den geistlichen Stand bestimmt, besuchte er zunächst die Domschule in Salzburg. Nach Studien in Paris und Bologna kehrte er nach Salzburg zurück, wo er als Domkapitular belegt ist. In dieser Zeit wurde er nachhaltig vom Wirken des damaligen Erzbischofs Konrad I. und der mit ihm verbundenen Kanonikerreform geprägt. Nach der zwiespältigen Wahl Christians von Buch und Rudolfs von Zähringen zum Erzbischof von Mainz sowie deren Absetzung erhob man auf dem Konzil von Lodi 1161 Konrad von Wittelsbach zum Mainzer Erzbischof. Ausschlaggebend für seine Erhebung waren jedoch weniger seine Verwandtschaft mit dem Kaiser sowie seine geistige und kirchliche Ausrichtung, sondern der Umstand, dass es Friedrich Barbarossa mit Konrads Ernennung gelang, die Zähringer von einer einflussreichen Position fernzuhalten. Doch das gute Einvernehmen mit dem Kaiser währte nicht lange. Bereits 1165 kam es auf dem Reichstag zu Worms zum Bruch. Denn als Friedrich von den Fürsten den Eid abverlangte, niemals Papst Alexander III. anzuerkennen, verließ Konrad den Reichstag und floh nach Frankreich und dann nach Rom, wo er von Papst Alexander III. zum Kardinal erhoben wurde. Im Frieden von Venedig 1177 wurde Christian von Buch als Mainzer Erzbischof anerkannt, Konrad wurde danach mit dem Erzbistum Salzburg abgefunden. 1179 verlieh der Papst ihm zudem den vererbbaren Titel eines Legaten für ganz Deutschland auf Lebenszeit (legatus natus). Nach dem Tode Erzbischof Christians konnte er schließlich 1183 seine zweite Amtszeit antreten, die für ihn überaus erfolgreich war. So wurde unter ihm das Visitations- und Synodalwesen wiederbelebt. Neben dem Niederkirchenwesen förderte er die Prämonstratenser und Augustinerchorherren. Als neutraler Vermittler in Konflikten, als enger Vertrauter der Päpste und geachteter Verhandlungspartner des Kaisers genoss er hohes Ansehen. In diese zweite Amtszeit fallen auch zwei der glanzvollsten Feste des Mittelalters, nämlich der Mainzer Hoftag 1184 anlässlich der Schwertleite der beiden Kaisersöhne und die curia Jesu Christi 1188 mit dem Aufruf zum Dritten Kreuzzug. 1195 nahm Konrad selbst das Kreuz und zog bereits zum Jahresende 1196 über Rom ins Heilige Land. Konrad sollte Mainz nicht mehr wiedersehen, denn er starb im Jahr 1200 auf dem Rückweg aus Ungarn kommend bei Neustadt an der Aisch. Nach der Überführung seines Leichnams mit großem Geleit fand er nach der Chronik des Klosters Scheyern7) seine letzte Ruhe in ecclesia sua, also im Mainzer Dom. Jedoch ist weder die Lage des Grabes im Dom noch ein darauf bezogenes Denkmal oder eine Inschrift bekannt.

Da Bischöfe der Ottonen- und Salierzeit in den Annalenwerken vor allem nach ihrer Bautätigkeit beurteilt wurden – mehrten doch Bauten das „sakrale Kapital einer geistlichen Institution“8) – verwundert es nicht, dass auch Konrads Bautätigkeit in den Quellen Erwähnung findet. Schon in seiner Zeit als Salzburger Erzbischof nahm er die Zerstörung von Stadt und Dom ab 1181 zum Anlass, einen neuen fünfschiffigen Dom zu errichten, der „eindrucksvoll die Metropolitangewalt der Salzburger Bischöfe“9) verkörperte. Dementsprechend dürften auch für den Wiederaufbau und die Ausstattung der Ostteile des Mainzer Domes ähnliche Intentionen ausschlaggebend gewesen sein.10) Bei seinem zweiten Amtsantritt 1183 fand Konrad den Dom in einem ziemlich zerstörten Zustand vor, wie er selbst bemerkt: ecclesiam nostram invenimus destructam ...11) Bereits infolge der Unruhen unter Erzbischof Arnold von Selenhofen stark in Mitleidenschaft gezogen, richtete ein auf dem Heumarkt ausgebrochenes Feuer, dessen Flammen von starken Winden auf den Dom getrieben wurden, schwere Schäden an. Der Ostteil der Kirche ging damals mit den Seitenräumen zugrunde. Einige Jahre später verwüstete ein heftiger Sturm Teile der Kirche. Offensichtlich hatte man nach dem verheerenden Brand schon mit den Wiederaufbauarbeiten begonnen. Diese scheinen nur langsam vorangekommen zu sein, denn in einem Brief12) an Konrad um 1196 schildert Abt Wibert von Gembloux noch sehr eindrücklich den traurigen Zustand des Domes und ermahnt ihn am Ende, nicht das Kreuz zu nehmen, sondern den Wiederaufbau des Domes voranzutreiben. Zwar begab sich Konrad doch noch Ende des Jahres 1196 nach Rom, um von dort ins Heilige Land zu ziehen, aber auch der Ostteil des Doms wurde in seiner Amtszeit vollendet und mit einem monumentalen Stifterbild versehen. Seine Abreise markiert nicht notgedrungen den Abschluss der Bauarbeiten.

Leider sind die Ausmalung der Ostapsis und das ihr zugrunde liegende Programm aufgrund der wenigen Angaben von Hohenstein nicht mehr zu rekonstruieren. Zu bedenken ist auch, dass er damals vermutlich nur noch einen Bruchteil von dem einst Vorhandenen erkennen konnte, sah er doch die Wandmalereien erst nach einer nur teilweisen groben Freilegung, bei der, wenn überhaupt, nur einzelne Bereiche ablesbar waren. Darauf lässt zumindest die Beschreibung schließen, die in großen Teilen sehr vage bleibt.

Die Darstellung einer Maiestas Domini, umgeben von den vier Evangelistensymbolen und begleitenden Heiligenfiguren, entsprach den üblichen Apsidengestaltungen innerhalb der romanischen Monumentalmalerei. So finden sich vergleichbare Darstellungen in der Prämonstratenserstiftskirche Knechtsteden, entstanden um 1170/8013), sowie in der Oberkirche von Schwarzrheindorf, um 1170 zu datieren.14) Wie diese Ausmalungen belegen, erschöpften sich die Programme jedoch nicht in einer bloßen Darstellung von Christus, umgeben von Evangelistensymbolen, Engeln15) und Heiligen, sondern waren zumeist hochtheologisch und sehr komplex. Dies dürfte auch auf die Malereien der Mainzer Ostapsis zutreffen, zumal es sich bei dem dargestellten und benannten Stifter Konrad von Wittelsbach nicht nur um einen hochgebildeten, sondern auch weitgereisten Erzbischof handelte, dem die Inszenierung der Macht durch das Medium der Kunst nicht fremd gewesen sein dürfte. Der zweite Stifter, der Domkantor Gottfried, ist leider dagegen in den Quellen kaum fassbar. Aber auch hier dürfte es sich nicht um einen einfachen Kantor gehandelt haben, sondern, wie die Mitra belegt, um eine einflussreiche Persönlichkeit, die zugleich zu den engsten Vertrauten des Erzbischofs gehört haben muss, wie seine Darstellung als Mitstifter der monumentalen Wandmalerei hinreichend unterstreicht. Mehrfach wurde Gottfried aufgrund der Inschrift (D) als alleiniger Stifter bezeichnet.16) Das ist jedoch angesichts der Darstellung des ranghöheren Mitstifters Konrad kaum anzunehmen; möglicherweise resultiert die ungleiche Gewichtung der Stifter aus nicht erkannten Inschriftteilen bei der Erzbischofsfigur.

Nach Hess17) wurde der Ostchor – auch wenn eine archivalische Quelle nicht vorliegt – Ende des 12. Jahrhunderts nicht nur neu ausgemalt, sondern auch neu verglast. Daher ordnet er die beiden 1945 in Berlin untergegangenen Rundscheiben (Gastmahl bei Simon, Tempelreinigung)18) zusammen mit den beiden heute im Museum Wiesbaden erhaltenen Rechteckscheiben (Auferweckung des Lazarus, Judaskuss)19) einem umfangreichen um 1180/90 entstandenen Zyklus zu, der sich ehemals in den drei östlichen Apsidenfenstern befand. Diese äußerst vage Zuschreibung knüpft er an die Provenienz der beiden Wiesbadener Scheiben, die 1829 dem Nassauischen Altertumsverein von Geheimrat Bernhard Sebastian von Nau (1766-1845) aus Mainz geschenkt worden waren. Die Identität der beiden Wiesbadener Scheiben mit den zwei wertvolle[n] alte[n] Glasmalereien20), die damals überlassen wurden, ist jedoch nicht zweifelsfrei geklärt. Neben der bezeugten Schenkung aus Mainz sind für Hess zwei weitere Argumente ausschlaggebend, zum einen die hohe künstlerische Qualität der Scheiben, zum anderen der große Umfang des Zyklus mit Szenen der Wundertaten und des öffentlichen Lebens sowie der Passion Christi. Beide Sachverhalte legen eine Lokalisierung in einer bedeutenden und großen Kirche nahe, die zur Entstehungszeit der Scheiben Bedarf an hochwertiger Ausstattung hatte. Diese Voraussetzungen sieht Hess in der Ostapsis des Mainzer Domes gegeben. Dagegen macht Uwe Gast21) in seiner Rezension des Corpusbandes geltend, dass weder aus baugeschichtlicher noch aus stilistischer Sicht die Argumentation von Hess haltbar sei, zumal – so Gast – die Provenienz der Glasmalereien aus dem Ostchor nur dann stimmig ist, wenn man die zuletzt favorisierte Datierung der Glasmalereien ins dritte Viertel des 12. Jahrhunderts aufgibt und Hess folgend eine Entstehung um 1180/90 annimmt. Wie schon Gast richtig bemerkte, kann die Frage, ob mit der Neuausmalung auch eine Neuverglasung einherging, „beim gegenwärtigen Wissensstand schlechterdings nicht beantwortet“22) werden. Zwar gibt es keine eindeutigen Hinweise für eine Neuverglasung in der zweiten Jahrhunderthälfte, doch lassen die Schilderungen über den Zustand des Ostteils des Domes und die Defizite des Baus überhaupt (Wölbung) nach dem Brand und den schweren Sturmschäden den Bedarf für Verglasung erkennen. In Erzbischof Konrads zweiter Amtszeit, in die die Datierung nach Hess fiele, scheinen Notwendigkeit und das auch sonst sichtbare Engagement des Ortsbischofs für seine Kirche produktiv zusammenzutreffen.

Eine Entscheidungshilfe zur Feindatierung kann die Paläographie der Scheiben nicht sicher geben, da geringste Tendenzen der Gotisierung und die Varianz der kapitalen und unzial/runden Buchstaben dazu nicht ausreichen. Die Buchstaben schließen die Spätdatierung jedenfalls nicht aus.

Textkritischer Apparat

  1. Es folgt ein Zeichen wie (et)c(etera); das ist wohl nur ein Hinweis auf ungelesenen Text.

Anmerkungen

  1. Hohenstein.
  2. So schon Bockenheimer und Schneider; Arens in DI 2, Mainz (1958) Nr. 14 korrigierte Hohenstein ebenfalls, meinte aber, es habe sich um das Christusmonogramm gehandelt – das besteht jedoch nur aus XP (Chi, Rho). Ob das sonst zugehörige IC fehlte, lässt sich aus Hohenstein nicht entnehmen; dessen Aufzeichnungen sind aber bekanntermaßen lückenhaft.
  3. Zum folgenden Hohenstein.
  4. Konrad war von 1161-1165 Erzbischof von Mainz und von 1165-1177 ernannter Erzbischof von Mainz, vgl. Ortner/Jürgensmeier, Konrad (2001) 397. Es handelt sich nicht um Konrad III. von Weinsberg († 1390), wie Hohenstein aus XC vermutete.
  5. Joannis, Rerum Moguntiacarum II (1722) 326 f. erwähnt ihn bis 1200; nach Acht, MUB II/2 (1971) Nr. 602, Anm. 2, und Nr. 611, Anm. 13, ist Gottfried bis 1212 belegt.
  6. Zur Biographie Konrads siehe Ortner/Jürgensmeier, Konrad (2001) 397f.; Burkhardt, Stab und Schwert (2008).
  7. Gierlich, Grabstätten (1990) 181.
  8. Burkhardt, Stab und Schwert (2008) 492.
  9. Ortner/Jürgensmeier, Konrad (2001) 397.
  10. Vgl. auch die ähnliche Inszenierung von Reliquien und die Wundertaten. Gleich wie in Salzburg kam es nach Konrads Worten auch in Mainz zu einem Wunder, denn hier soll der hl. Nikolaus erschienen sein. Burkhardt, Stab und Schwert (2008), 485.
  11. Zitat sowie zum Folgenden und zum Jahr 1183 Falk, Kunstthätigkeit (1869) 12f.; zum großen Dombrand vgl. die unterschiedlichen Angaben bei Falk sowie in Acht, MUB II/2 (1971) Nr. 676, Anm. 11, bei Kautzsch/Neeb, Dom zu Mainz (1919) 18f. und Schwoch, Bauzier (2010) 15ff. mit ausführlichem Quellenanhang. Wie Schwochs Zusammenstellung zeigt, kann aufgrund der Ungereimtheiten in den Quellen noch kein verlässliches Bild der Chronologie und des Umfangs der Schäden sowie der Bauarbeiten jener Zeit gezeichnet werden.
  12. Acht, MUB II/2 (1971) Nr. 676.
  13. Demus, Romanische Wandmalerei (1968/1992), hier (1992) 186f.
  14. DI 50, Bonn (2000) Nr. 22.
  15. Die Deutung der Engel von Metz als herrscherliche Engelschöre und damit verbunden des Ostchores als Königschor eher abwegig, vgl. Metz, Königschor (1960) 305f. Engel mit Heroldstab und Globus bzw. einer Scheibe in Händen finden sich in dieser Zeit häufig, vgl. die Engelsdarstellungen zu Fulda-Neuenberg bei Kenner, Krypta (1998), Skizze Abb. 3.
  16. So u. a. Glatz, Wandmalereien (1981) 246 und Schwoch, Bauzier (2010) 17.
  17. Hess, Glasmalereien (1999) 36 und 310ff.
  18. Die beiden Rundscheiben gelangten zu einem unbekannten Zeitpunkt auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt. 1901 versteigert, kamen sie in das Kaiser Friedrich Museum nach Berlin, wo sie 1945 untergingen. Nur die Scheibe mit dem Gastmahl bei Simon besitzt eine umlaufende Inschrift in gotischer Majuskel. Hess, Glasmalereien (1999) Fig. 215 u. 216.
  19. Inventar-Nr. 11030 Judaskuss und Inventar-Nr. 11031 Auferweckung des Lazarus. Hess, Glasmalereien (1999) Farbtafel XXXIV und XXXV.
  20. Hess, Glasmalereien (1999) 311 und 354, Reg. Nr. 64.
  21. Gast, Buchbesprechung (2001) 566. Baugeschichtlich insofern, als Gast annimmt, man habe die alte, um 1125/30 entstandene Verglasung bis zur Vergrößerung der Fenster im frühen 13. Jh. am Platz gelassen und erst danach eine Neuverglasung angebracht.
  22. Gast, Buchbesprechung (2001) 566.

Nachweise

  1. Hohenstein in: Dompfarrbuch, Stadtarchiv Mainz, Hs. 20/7 (1591) 39 (A–D).
  2. Joannis, Rerum Moguntiacarum II (1722) 326 (A–D).
  3. Bockenheimer, Dom zu Mainz (1879) 36 f. (A–D).
  4. Schneider, Dom zu Mainz (1886) 27, Anm. 2 (A–D).
  5. Kautzsch/Neeb, Dom zu Mainz (1919) 165 (A–D).
  6. DI 2, Mainz (1958) Nr. 14 (A–D).
  7. Metz, Königschor (1960) 305 (A, B).
  8. Glatz, Wandmalerei (1981) 246 (erw.).
  9. Bayer, Entwicklung des Reimes (1990) 131 (B).

Zitierhinweis:
DIO 1, Mainz, SN1, Nr. 17† (Rüdiger Fuchs, Britta Hedtke, Susanne Kern), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di002mz00k0001708.