Inschriften: St. Michaeliskloster und Kloster Lüne bis 1550

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 24: Lüneburg: St. Michaeliskloster, Kloster Lüne (1984)

Nr. 14† St. Michaeliskirche 1407

Beschreibung

Grabplatte des Verdener Bischofs Conrad von Soltau. Über Ausführung und Verbleib der Platte ist nichts bekannt. L. A. Gebhardi berichtet 1778, sie solle „bey dem siebenarmigen Leuchter auf dem Chor zu S. Michaelis ehedem gelegen haben; ist aber nicht mehr vorhanden“1). Diese nicht anzuzweifelnden Angaben erlauben eine annähernd präzise Lokalisierung der Sepultur des Bischofs, da der Platz des 1792 eingeschmolzenen Bronzeleuchters bekannt ist. Er war am westlichen Rand des hier um eine Stufe erhöhten Chors aufgestellt, also in dem Joch, um das der Chor gegenüber der heutigen Ausdehnung in das Mittelschiff hinein verlängert war2). Im Bereich dieses Jochs, in der Nähe des Leuchters, befand sich die Grablege Conrads von Soltau, an einer Stelle des Kirchengebäudes, die gemeinhin nicht für Bestattungen vorgesehen war3). Für die Michaeliskirche ist nur ein weiterer Fall einer Sepultur im Chorbereich bekannt: Boldewin von Wenden, Abt des Klosters und Erzbischof von Bremen, wurde ebenfalls hier beigesetzt4). Boldewin hatte wie Conrad von Soltau ein hohes geistliches Amt inne, so daß die exponierte Lage ihrer Gräber erklärlich wird und Zweifel an der Überlieferung nicht angebracht sind. Die Inschrift für Conrad von Soltau lautete nach Rikemann5):

  1. Anno Domini 1407 die 11. mensis ianuarii obiit reverendus in Christo pater ac Dominus M. Conradus de Soltow Verdensis ecclesie episcopus, sacrae theologiae doctor, cuius anima requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahre 1407, am elften Tage des Monats Januar, starb der verehrungswürdige Vater in Christo und Herr, Magister Conrad von Soltau, Bischof der Verdener Kirche, Doktor der Theologie, dessen Seele ruhen möge in Frieden.

Datum: 1407, Januar 11.

Kommentar

Conrad von Soltau besitzt nicht nur für die deutsche Geschichte um die Wende zum 15. Jahrhundert, sondern auch für die spätmittelalterliche Geistesgeschichte herausragende Bedeutung. Er war Universitätslehrer, Verfasser weit verbreiteter wissenschaftlicher Schriften, diplomatisch gewandter politischer Ratgeber vor allem am kurfürstlichen Hof der Pfalzgrafen bei Rhein und als Bischof von Verden Angehöriger des Reichsfürstenstandes mit engen Beziehungen zu König Ruprecht I. Um so verwunderlicher ist, daß sich nur eine monographische Arbeit mit seiner Person befaßt, obwohl reichhaltiges, größtenteils allerdings nicht erschlossenes Quellenmaterial zur Verfügung steht6). Andere Untersuchungen, in denen Angaben über Conrad zu finden sind, enthalten häufig Irrtümer und Fehler7). Auch neuere Veröffentlichungen bilden in diesem Punkt keine Ausnahme8). Eine umfassende und angemessene Würdigung der Wirksamkeit und Bedeutung Conrads von Soltau ist bis heute nicht erfolgt.

Conrad entstammte einer Ministerialenfamilie des Stifts Verden, die vom 13. bis zum 16. Jahrhundert nachzuweisen ist9). Der erste bisher feststellbare Quellenbeleg, der sich eindeutig auf ihn bezieht, datiert vom 27. Februar 1368: an diesem Tage wurde er an der Artistenfakultät der Universität Prag zum Magister promoviert10). Den auf das Studium vorbereitenden Unterricht erhielt er wahrscheinlich an der Schule des Lüneburger Michaelisklosters11). Die Wahl seines Begräbnisplatzes zeigt, daß er zum Kloster vermutlich in einer engeren Beziehung gestanden hat, die durchaus bis in seine Schulzeit zurückgereicht haben kann. Mit seiner Promotion begann eine fast 20jährige Lehrtätigkeit an der Prager Universität, zunächst nur an der Artistenfakultät, deren Dekan er im Winterhalbjahr 1372/73 war, später zugleich auch an der theologischen Fakultät. Im Wintersemester 1384/85 stand Conrad von Soltau der Universität als Rektor vor. In die Zeit seines Rektorats fallen die ersten Auseinandersetzungen der vier an der Hochschule bestehenden Nationes12). Conrad versuchte mit scharfen Maßregeln, den Unruhen zu begegnen und den Einfluß der böhmischen Nation einzudämmen. Er geriet dabei in Konflikt mit dem Kanzler der Carolina sowie mit König Wenzel und konnte seine Vorstellungen letztlich nicht durchsetzen. Am 18. Oktober 1386 erscheint er zum letzten Mal in den Akten der Universität Prag.

Bereits im Januar des folgenden Jahres übernahm er ein Lehramt an der theologischen Fakultät der eben gegründeten Universität Heidelberg, zu deren Rektor er 1393 gewählt wurde13). Hier trat er in Beziehung zu den Pfalzgrafen bei Rhein, zunächst als Hofkaplan, danach als politischer Berater. Zugunsten dieser Tätigkeit gab er seine Hochschullaufbahn auf. Als er im Herbst 1394 von einer im Auftrage der Pfalzgrafen unternommenen Gesandtschaftsreise aus Rom zurückkenhrte, wurde er aus bisher nicht geklärten Ursachen bei Bruchsal von landsässigen Adeligen gefangengenommen und erst im Frühjahr 1395 freigelassen. Danach kehrte er nicht auf seinen Heidelberger Lehrstuhl zurück, und auch das Verhältnis zu den Wittelsbachern scheint sich vorübergehend verschlechtert zu haben: 1397/98 amtierte er als Kanzler des Erzbischofs Johann von Mainz14). 1398 folgte Ruprecht III. seinem verstorbenen Vater als Kurfürst von der Pfalz, im August 1400 wurde er zum deutschen König gewählt. Er stellte die Verbindung zu Conrad wieder her und betraute ihn mit bedeutsamen politischen Aufgaben. Conrads Verhandlungsgeschick ist es zu großen Teilen zu verdanken, daß Papst Bonifaz IX. nach langem Zögern und Taktieren die Approbation Ruprechts vollzog und ihn damit als Oberhaupt des Reiches anerkannte.

Im Spannungsfeld der reichspolitischen Auseinandersetzungen dieser Jahre stand auch die Besetzung des Verdener Bischofsstuhls, der nach dem Scheitern Dietrichs von Nieheim in der ersten Hälfte des Jahres 1399 vakant geworden war15). Als Nachfolger providierte Bonifaz IX. Conrad von Soltau, suspendierte ihn jedoch bereits am 6. Februar 1400, um einen Kandidaten König Wenzels zu ernennen16). Am 25. September 1402 erhielt Conrad die Diözese zurück17), nachdem sich die allgemeinen politischen Verhältnisse zugunsten Ruprechts gewandelt hatten. Dieser hatte Conrad bereits am 18. Mai 1401 die Regalien verliehen. Als Bischof von Verden starb Conrad von Soltau am 11. Januar 1407 auf dem verdischen Schloß Rotenburg/Wümme18).

Dieser biographische Überblick macht die Bedeutung der diplomatischen und politischen Tätigkeit Conrads in Umrissen deutlich. Siebenmal hielt er sich an der Kurie in Rom auf, teilweise mehrere Monate lang. Dabei nahm er überwiegend Interessen der pfälzischen Wittelsbacher wahr, reiste aber auch im Auftrage der Heidelberger Universität oder, wie bei seinem ersten Aufenthalt 1389, als Bevollmächtigter des Bischofs Otto von Verden, der dem welfischen Herzogshaus entstammte. Während seines eigenen Episkopats bemühte sich Conrad weiterhin um ein gutes Verhältnis zu den welfischen Herzögen. Im Juni 1400 wurde er bei Fritzlar im Verlauf des Überfalls auf Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg, in dessen Gefolge er sich befand, gefangengenommen und ein zweites Mal für einige Zeit in Haft gehalten.

Ebenso bedeutend wie als Diplomat war Conrad von Soltau als Verfasser wissenschaftlicher Werke. Welche Verbreitung seine Schriften fanden, wird daraus deutlich, daß sich in europäischen Bibliotheken weit mehr als 100 Handschriften seiner Abhandlungen nachweisen lassen19). Seine wichtigste und bekannteste ist die „Lectura super ‚Firmiter credimus‘“, 1387/88 in Heidelberg entstanden, in der er einen ausführlichen theologischen Kommentar zum ersten Kapitel der Dekretalen liefert20). Noch in Prag schrieb er 1386 einen Kommentar zu allen vier Büchern der Sentenzen des Petrus Lombardus und einen Psalmenkommentar21). Neben diese drei Hauptwerke treten Predigten, Kommentare zu liturgischen Texten und Ausführungen über die Quaestionen des Johannes Buridan über Aristoteles22). Conrads wissenschaftliche Tätigkeit ist bis heute nicht untersucht worden, seine herausragende Position als spätscholastischer Autor nicht bestimmt.

Etwas eingehender hat sich die Forschung mit Conrads Vorgehen bei dem Erwerb von Pfründen befaßt23). Er verfügte über Einkünfte und Rechte in einem Ausmaß, das selbst für das ausgehende 14. Jahrhundert ungewöhnlich ist. Bereits 1371 erhielt er ein Kanonikat am Dom zu Magdeburg, das er später auf dem Prozeßwege wieder verlor24). 1390 war er gleichzeitig Kanoniker am Stift Omnium Sanctorum in Prag, Domherr in Hildesheim, Schwerin, Speyer und Worms, Thesaurar am Dom zu Worms sowie Archidiakon in Goslar. Außerdem besaß er die Anwartschaft auf weitere Pfründen in den Diözesen Hildesheim, Mainz und Speyer und beanspruchte die Propstei an St. Blasien in Braunschweig25). Zeitgenossen haben neben Conrads diplomatischem Können seine Prachtentfaltung und seinen Reichtum für bemerkenswert gehalten26). Diese Berichte sind im Kern sicherlich zutreffend. Conrads umfangreiche Einkünfte erlaubten ihm ohne Zweifel eine aufwendige Lebensführung.

Im Katalog seiner Pfründen wird verschiedentlich aufgeführt, er sei als Vorgänger Johannes Weygergangs Propst des Klosters Lüne gewesen27). Zwar ist 1369 ein Conrad von Soltau in dieser Funktion urkundlich bezeugt28), jedoch handelt es sich dabei um einen gleichnamigen Verwandten des späteren Bischofs von Verden, möglicherweise um einen Onkel. Dieser war wie der Bischof Domherr in Hildesheim, außerdem Kanoniker an St. Blasien in Braunschweig und Rektor der dortigen Katharinenkirche29). Er verstarb 1402/0330). Beide sind mehrfach verwechselt worden, teilweise wurde nicht erkannt, daß es sich um zwei Personen handelt. Das konnte um so leichter geschehen, als beide an denselben Orten über Pfründen verfügten und auch dasselbe Siegelbild führten.

Solange eine wissenschaftlich genügende, umfassende Untersuchung über Conrad von Soltau fehlt, ist man auf die vermutlich zutreffende Charakterisierung angewiesen, die Gerhard Ritter von ihm gibt. Er nennt ihn einen „eleganten, hofmännisch gewandten Professor“, „eine recht weltlich gesinnte, machtfreudige Herrennatur, der die Rolle des Diplomaten und großen Prälaten sehr viel besser behagte, als die Last der Schulstube. Immerhin gehört er zu den nicht eben zahlreichen deutschen Theologen seiner Zeit, von denen auch größere streng wissenschaftliche Arbeiten überliefert und abschriftlich verbreitet sind“31). An Bedeutung steht er seinem Vorgänger auf dem Verdener Bischofssitz, Dietrich von Nieheim, kaum nach.

Anmerkungen

  1. L. A. Gebhardi, Zusätze, S. 262.
  2. Nach dem Lageplan der Kirche von 1755, in: Gebhardi, Coll. VI, 1772, S. 381.
  3. Vgl. Zoepfl, Art. Bestattung, Sp. 341 f.
  4. S. u. Nr. 30. – Der Lageplan (wie Anm. 2) weist im Chorbereich neben der Grablege Boldewins von Wenden eine zweite Sepultur nach. Diese lag an der Stelle, an der heute der nördliche Treppenaufgang zum Chor führt, etwa in der Mitte der nördlichen Jochhälfte. Nach der Legende handelt es sich dabei um das Grab des 1691 verstorbenen Landschaftsdirektors Ludolf Otto von Estorff. Da nachweislich mittelalterliche Grabanlagen in der Neuzeit ein zweites Mal benutzt wurden (vgl. die Grabplatte des Priors Wilkinus von Ilten, Nr. 12), ist es denkbar, daß von Estorff im Grab Conrads von Soltau beigesetzt wurde, der Lageplan also im Grunde dessen Sepultur lokalisiert.
  5. Fol. 57 v.
  6. Schmitz, Conrad von Soltau. Die materialreiche Arbeit zeigt zwar, daß sich Schmitz mit Sorgfalt um eine breite Quellengrundlage bemüht hat, der Positivismus seiner akribischen Darstellung engt ihn methodisch jedoch stark ein, so daß seine Untersuchung nicht zuletzt deshalb Fehler und Irrtümer enthält. Gänzlich unzureichend ist die Behandlung der wissenschaftlichen Arbeiten Conrads. Auf diesen wichtigen Komplex werden acht Seiten in Form eines Exkurses verwandt, ohne dabei aber alle Werke erfaßt zu haben, zudem anscheinend in weitgehender Unkenntnis spätscholastischer Methodik sowie des Schrifttums dieser Zeit. – Zuverlässig ist Schmitz im allgemeinen bei der Angabe von Fakten, wie eine Überprüfung der wichtigsten Quellenbelege ergab. Deshalb wird im folgenden auf Nachweise verzichtet, wann immer Daten aufgeführt werden, die bei Schmitz ebenfalls zu finden sind.
  7. Der erste, der die Identität des Prager und Heidelberger Hochschullehrers Conrad von Soltau mit dem Bischof von Verden nachgewiesen hat, war Carl Büntinghausen in seiner „Nachricht von Conrad von Soltow, Bischof zu Verden“. Die wichtigsten Veröffentlichungen, in denen Conrad behandelt oder genannt ist, sind: Pfannkuche, Geschichte, S. 203–216. – Krause, Dietrich von Niem. – Ders., Konrad III. – Erler, Geschichte.
  8. Die beiden Arbeiten von Brandt, Universität, und ders., Konrad von Soltau.
  9. Vgl. Laue, Adelsgeschlechter, mit Fehlern bezüglich Conrads von Soltau. – Die bei Brandt, Universität (wie Anm. 8), S. 615, anklingenden Zweifel an der adeligen Abstammung Conrads sind unbegründet.
  10. Registrum ordinis graduatorum in artibus, S. 136: Item 27. die Februarii Nicolaus Bauarus et Conradus Sulcow fuerunt magistrati ... Das Sulcow ist offensichtlich eine Verschreibung, wenn nicht eine falsche Lesung des Editors. Unter dem 28. Dezember 1368 lautet der Name korrekt: Zoltowe (S. 138).
  11. So J. L. L. Gebhardi, Dissertatio, S. 63. Bereits Gebhardi verweist hier auf den hohen wissenschaftlichen Rang Conrads, fügt aber lakonisch hinzu: „Dolemus de viro parum reperiri.“
  12. Vgl. Matthaesius, Auszug, bes. S. 472–478 und 482 f. Danach das Folgende.
  13. Vgl. Ritter, Universität, bes. S. 60–65, 213–215, 246–255, 330 f.
  14. Weißenborn (Bearb.), Acten, S. 51, Z. 33: ... Conradus de Soltow sacre theologie professor cancellarius archiepiscopi Magunti. Es handelt sich um einen Immatrikulationseintrag zum Wintersemester 1397/98.
  15. Vgl. Heimpel, Dietrich von Niem, S. 35–39, hier S. 38.
  16. Am 8. August 1399 leistete Conrad in Rom persönlich die Obligationszahlung für die Provision in Höhe von 400 rh. Gulden: Schmitz (wie Anm. 6), S. 32. – Abdruck der Urkunde von 1400, Februar 6, bei Krause, Dietrich von Niem (wie Anm. 7), S. 609 f., Anlage B. Das Kopfregest ist infolge eines falschen Verständnisses der Urkunde unzutreffend. Die Anweisungen für Conrad von Soltau und den neu providierten Nachfolger Conrad von Vechta sind von Krause verwechselt worden, so daß er zu völlig irreführenden Ergebnissen kommt.
  17. Abdruck der Urkunde bei Erler (wie Anm. 7), S. 177–179, Anhang 1.
  18. Das Datum ist durch den Eintrag im Nekrologium des Michaelisklosters zweifach abgesichert. Unter dem 11. Januar ist notiert: O. Magister Cunratus Soltow, doctor sacre theologie et episcop. Verdensis, in tercia feria, anno domini 1407: Nekrologium des Klosters S. Michaelis in Lüneburg, hg. von Wedekind, S. 3. Da der 11. Januar im Jahre 1407 auf eine tercia feria, auf einen Dienstag, fiel, ist weder ein Zweifel an der Datierung noch an der Korrektheit des Eintrages möglich. – Gebhardi (wie Anm. 7), S. 262, Pfannkuche (wie Anm. 7), S. 203, S. 212, und Krause, Dietrich von Niem (wie Anm. 7), S. 603, nennen als Todestag den 2. Januar. Ganz offensichtlich sind alle der Wiedergabe der Inschrift bei Schlöpke, Chronicon, S. 319 f., gefolgt. Schlöpke hat das korrekte Datum, gibt die Tagesbezeichnung aber in arabischen Ziffern. Im Druckbild sind sie mit römischen Ziffern zu verwechseln, so daß statt „11“ „II“ gelesen wurde. – Lossius, Epitaphia, der S. 23 ein von Thomas Mauer verfaßtes literarisches Epitaph auf Conrad abdruckt, nennt S. 22 als Todestag des Bischofs den 11. Januar 1307. Hier handelt es sich eindeutig um einen Druckfehler, der von Bertram, Das Evangelische Lüneburg, nicht als solcher erkannt wurde. S. 27 f. wird deshalb nicht nur eine vermeintliche Diskrepanz in der Angabe des Todesjahres um ein Jahrhundert konstatiert, sondern es heißt dort auch fälschlich, Conrad sei in Lüneburg verstorben.
  19. Vgl. Stegmüller, Repertorium commentariorum, S. 73–75; ders., Repertorium biblicum, S. 253–255. – Herangezogen wurden zusätzlich die Handschriftenkataloge der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, der Stadtbibliothek Hannover, der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Universitätsbibliothek München. Alle enthalten Nachweise von Schriften Conrads.
  20. Vgl. Ritter (wie Anm. 13), S. 337 f.
  21. Stegmüller (wie Anm. 19).
  22. Letztere nur überliefert als einzelne Kollegmitschrift: Daniel/Schott/Zahn, Handschriften, S. 92 f., 2° Cod. ms. 568 a.
  23. Brandt, Universität.
  24. Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, S. 3, Nr. 6, und S. 106, Nr. 200.
  25. Repertorium Germanicum, Bd. 2, 1. Lief., bearb. von Tellenbach, Sp. 202.
  26. Der florentinische Gesandte, der im Februar 1402 mit Conrad zusammentraf, notiert in seinen Aufzeichnungen: era costui un ricchissimo prelato, et molto riccamente vi stava, et era maestro in sacra teologica. chiamavasi vescovo di Verde, et havea nome messer Currado: Deutsche Reichstagsakten unter König Ruprecht, 1. Abt. 1400–1401, 2. Aufl., S. 68–70, Nr. 62, hier S. 68.
  27. So Schmitz (wie Anm. 6), S. 7; Krause, Dietrich von Niem (wie Anm. 7), S. 604; ders., Konrad III. (wie Anm. 7), S. 630; Laue (wie Anm. 9), S. 171; Brandt, Universität (wie Anm. 8), S. 623; ders., Konrad von Soltau (wie Anm. 8), S. 630. Ebenso, wenn auch mit Zweifeln, Pfannkuche (wie Anm. 7), S. 204.
  28. Sudendorf, Bd. 3, S. 291, Nr. 430: Urkunde des Herzogs Magnus von Braunschweig und Lüneburg von 1369, November 18. Als erster der Zeugen: her Cord soltow, prouest to lune.
  29. Vgl. Döll, Kollegiatstifte, S. 306. – Dieser Conrad von Soltau ist als Pfarrer an St. Katharinen zweimal zu einer Zeit bezeugt, als sein gleichnamiger Verwandter bereits Bischof von Verden war, also nach den rechtlichen Bestimmungen keine weiteren Pfründen mehr besitzen durfte: Lüneburger Urkundenbuch, 5. Abt., S. 171 f., Nr. 391 (1399, Dezember 13), S. 172 f., Nr. 394 (1400, März 9). Schlöpke (wie Anm. 18), S. 297 und 299, weist diesen Conrad von Soltau als Braunschweiger Geistlichen für 1376 und 1377 nach.
  30. Am 8. Juli 1403 heißt es in einer von Harneid von Olvenstedt ausgestellten Urkunde: ... curiam canonicalem, que fuit domini Conradi Zoltaw, dum vixit: Mülverstedt, Ein zweiter Harzländischer Zweig der v. Olvenstedt, S. 290–293, Nr. 5, hier S. 292. Aus dem Kontext ergibt sich, daß es sich um die Stiftskurie des verstorbenen Kanonikers an St. Blasien in Braunschweig Conrad von Soltau handelt. Döll (wie Anm. 29) nennt als Todesjahr 1402.
  31. Ritter (wie Anm. 13), S. 246 f.

Nachweise

  1. Schlöpke, Chronicon, S. 319 f.
  2. Büntinghausen, Nachricht, S. 8 f. (nach Schlöpke).
  3. Pfannkuche, Geschichte, S. 212, Anm. 15 (nach Schlöpke).

Zitierhinweis:
DI 24, Lüneburg: St. Michaeliskloster, Kloster Lüne, Nr. 14† (Eckhard Michael), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di024g002k0001400.