Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 299 Kloster Isenhagen, Gemeindekirche 1680

Beschreibung

Grabplatte des Pastors Johann Fauke und seiner Ehefrau Dorothea Elisabeth Schmit.1) Stein. Die hochrechteckige Platte ist an der Nordwand in der Kirche aufgestellt. Über die oberen zwei Drittel des Steins verläuft in zentrierten Zeilen die Inschrift A, darunter in zwei vertieften achteckigen Feldern Vollwappen, unten um die Felder herum sind die Wappenbeischriften B gesetzt, unten auf dem Stein die Inschrift C. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H.: 243 cm; B.: 129 cm; Bu.: 7 u. 4 cm (A), 3 cm (B), 4 cm (C).

Schriftart(en): Fraktur mit Kapitalis (Vorname), Frakturversalien (Nachname) und humanistischer Minuskel (A), Fraktur mit humanistischer Minuskel (B), Fraktur (C).

Kloster Isenhagen [1/1]

  1. A

    Ruhe stat / des / Wohl Ehrwürdigen, Großachtbarn und / Wolgelahrten / Herrn JOHANNIS FAUKEN / 43. Jahrigen Predigerß, / der / an diese Welt gebohren ist zu Nahrstedt / am tage Martini,2) Anno 1608, und / zum H(eiligen) Predig:Ambt nacher Sasenbeck, / im 29.sten Jahre seines alters, anno 1637 / befodert worden, anhero aber den 31. Maÿ / 1647. zum Predig Ambt Vociret, und / solches Ambt alhie 33. Jahre verwaltet, auch / XVII. Kinder Vater und IV Kinder Grosvater / geworden; entschlief in Gott zu Jsenhagen / den 30 Monats July, abends nach 9. / Uhren anno 1680. seines Alters 72 Jahre.

  2. B

    H(err) Joh(ann) Fauke Past(or) zu Jsenhagen. // Fr(au) Dorothea Elisabeth Schmits / S(eine) E(heliche) H(aus)Fr(au)

  3. C

    Psalm. / Des Menschen Geist mus davon und er mus / wider zur Erden werden. 3)

Wappen:
Fauke4)Schmit5)

Kommentar

Die sehr sorgfältig eingehauenen Inschriften mit aufwendigen Frakturversalien zeigen eine bewußte Wahl der humanistischen Minuskel für dem Lateinischen entlehnte Wörter. Die Inschrift A enthält einen ausführlichen Lebenslauf des Geistlichen, der zuvor als Pastor in Zasenbeck (Wittingen) amtierte.6) Studiert hatte Johann Fauke seit dem Juni 1625 an der Universität Helmstedt und seit dem Juni 1635 an der Universität Rostock.7)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. IS Dc 29.
  2. 11. November.
  3. Ps. 146,4.
  4. Wappen Fauke (Vogel in einem Kranz).
  5. Wappen Schmit (geteilt, oben ein Stern, unten eine Truhe?).
  6. Vgl. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 542.
  7. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 309,126. Matrikel Rostock, Bd. 3, S. 101a,145.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 299 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0029906.