Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 295 Walsrode, Gemeindekirche 1679

Beschreibung

Epitaph des Pastors Gabriel Meier und seiner Ehefrau Anna Grünhagen. Stein, farbig gefaßt. Das Epitaph ist an der Westwand unter der Empore angebracht. Es besteht aus einer hochrechteckigen Platte und einer Bekrönung in Form eines geschwungenen Giebels. Im Innenfeld ein Relief des Geistlichen in einer Bogennische, der mit der rechten Hand auf das aufgeschlagene Buch in seiner Linken verweist, im Buch die eingehauene Inschrift A. Auf der Rahmenleiste läuft dreiseitig die Inschrift B um, die Buchstaben erhaben in vertiefter Zeile. Unten zu Füßen der Figur eine Tafel mit der erhaben gehauenen Inschrift C. Im Giebel ein Allianzwappen, auf einem Schriftband darunter die eingehauene Inschrift D.

Maße: H.: 336 cm; B.: 113 cm; Bu.: 3 cm (A), 5 cm (B), 3,5 cm (C), 2,5 cm (D).

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/2]

  1. A

    LUC · XIX / V · XIII / NEGOTIA/MINI, // DONEC / VENIAM 1)

  2. B

    REVERENDUS D(OMI)N(US) GABRIEL MEIER PASTOR HUIUS ECCLESIAE PRIMARIUS, / NATUS EST ANNO C(HRISTI) MDCIIX, DIE XXIX NOV(EMBRIS) / DENATUS MDCLXXIX DIE XII NOV(EMBRIS) OFFICII XL AETATIS LXXII

  3. C

    GAL: 11. V. XX. / Der Sohn Gottes hat mich geliebet / und Sich selbest für mich dahrgegeben · 2)

  4. D

    GABRIEL MEIER · ANA GRÜNHAGEN

Übersetzung:

Handelt, bis ich wiederkomme. (A)

Der ehrwürdige Herr Gabriel Meier, erster Pastor dieser Kirche wurde im Jahr Christi 1608 am 29. Tag des November geboren. Er starb 1679 am 12. Tag des November, (im) 40. Amts(jahr), (im) 72. Lebensjahr. (B)

Wappen:
Meier/Grünhagen3)

Kommentar

Gabriel Meier immatrikulierte sich am 14. Juli 1625 an der Universität Helmstedt.4) Später bekleidete er von 1640 bis 1659, dem Todesjahr des Pastors Johannes Kelp (vgl. Nr. 263), die zweite Pfarrstelle und seit 1659 die erste Pfarrstelle.5) Wo er in der Zwischenzeit tätig war, ist nicht bekannt.

Anmerkungen

  1. Nach Lc. 19,13.
  2. Nach Gal. 2,20.
  3. Wappen Meier (Mann mit Sense im Feld)/Grünhagen (aus Gehölz hervorspringender Hirsch).
  4. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 309,159.
  5. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 475.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 295 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0029502.