Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 283a Kloster Lüne 1671

Diese Katalognummer liegt nur in der Onlinefassung vor (Neufund).

Beschreibung

Epitaph des Christoph Busmann. Büttner, der die Inschriften überliefert, macht zur Lokalisierung und Gestaltung des Epitaphs keine Angaben.

Inschriften nach Büttner.

  1. A

    יהוה

  2. B

    Epitaphium D(omi)n(i) Christophori Busmanni Viri Pietate Doctrina ac Vitae integritate clarissimiCHRISTUS AMOR CUI ERAT TIMOR ET DECUS OMNIA CHRISTUS Qui postquam in inclytis Germaniae Academiis Witebergae Lipsiae Rostochii eruditionis suae specimina haut vulgaria ediderat dignus judicatus est ut ad Ecclesiam quae Gerdovii in Ducatu hoc Lunaeburgico Christo Jesu colligitur legitime vocaretur cui etiam per undecim annos et aliquot menses feliciter praefuit. Postmodum ad Pastoratum et Επισκοπην Lunensem rite translatus muneris hujusce partes in quinquennium pari felicitate explevit natus in hoc Ducatu Hermansburgi 1600 denatus in eodem Lunae 1645 mense Septemb(ri) cujus memoria sit in pace. Deo Ter opt(imo) Maximo clementissime ita dirigente positum a Filio Augustino Busmanno ultra sexennium jam Pastore et Superintendente Lunensi 1671 die 23. Novembr(is)

Übersetzung:

Jahwe/Gott. (A)

Epitaph des Herrn Christoph Busmann, eines Mannes, der wegen seiner Frömmigkeit, Gelehrsamkeit und seines untadeligen Lebens in höchstem Ansehen stand, für den alle Liebe, Furcht und Ehre, überhaupt alles, nur Christus galt. Nachdem er an den berühmten Universitäten Deutschlands in Wittenberg, Leipzig und Rostock bedeutende Proben seiner Gelehrsamkeit veröffentlicht hatte, wurde er für würdig erachtet, zu der Gemeinde, die in Gerdau in diesem Herzogtum Lüneburg in Christus Jesus versammelt ist, rechtmäßig berufen zu werden, welcher Kirche er dann auch elf Jahre und einige Monate lang erfolgreich vorstand. Später wurde ihm ordnungsgemäß das Pastoren- und Superintendentenamt in Lüne übertragen, und er erfüllte die Aufgaben dieses Amtes fünf Jahre lang mit der gleichen glücklichen Hand. Er ist geboren in diesem Herzogtum in Hermannsburg im Jahr 1600 und starb in Lüne in demselben Herzogtum im Jahr 1645 im Monat September. Seinem Andenken sei Frieden beschieden. Da der allmächtige Gott in seiner großen Güte alles so gefügt hat, wurde von seinem Sohn Augustin Busmann, der nun schon mehr als sechs Jahre Pastor und Superintendent in Lüne ist, dieses Grabmal errichtet im Jahr 1671 am 23. November. (B)

Versmaß: Ein Hexameter (B).

Kommentar

In den Matrikeln der drei inschriftlich genannten Universitäten lässt sich Christoph Busmann nicht nachweisen, stattdessen aber an der Universität Helmstedt, wo er sich am 22. Mai 1616 immatrikulierte.1) Er bekleidete von 1630 bis 1640 das Pastorenamt in Gerdau und von 1641 bis zu seinem Tod 1645 das Pastoren- und Superintendentenamt in Lüne.2) Das Epitaph ließ sein in Gerdau geborener Sohn Augustin Busmann (vgl. dessen Epitaph Nr. 306a), der beim Tod seines Vaters elf Jahre alt war und später dessen Nachfolger in Lüne wurde, erst 26 Jahre nach dem Tod seines Vaters setzen.

Anmerkungen

  1. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 249a.
  2. Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 310, u. Bd. 2, S. 99.

Nachweise

  1. StA Lüneburg, ND Büttner, Nr. 19, Inscriptiones.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 283a (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k00283a2.