Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 275† Kloster Medingen 1667

Beschreibung

Grabplatte der Domina Margaretha I. von Dassel. Die Grabplatte lag in der Kapelle nahe beim Altar.1)

Inschriften nach Lyßmann.

  1. A

    Christus ist mein Leben 2)

  2. B

    Die Hochehrwürdige Wohledelgebohrne Frau Margaretha von Dassel Abbatißin in Meding ist gebohren den 29sten October A(nn)o 1606. in dieses Closter kommen A(nn)o 1619. zur Abbatißin erwählet A(nn)o 1636. und seelig gestorben den 6ten April A(nn)o 1667.

Kommentar

Margaretha von Dassel war die Tochter des Lüneburger Bürgermeisters Georg von Dassel und der Katharina Düsterhop.3) Lyßmann berichtet, daß ihrer Wahl zur Äbtissin im April 1636 eine sechsmonatige Vakanz vorausging, die durch die Kriegszeiten bedingt war. Anfang des Jahres 1636 war das Kloster Medingen erneut überfallen und ausgeplündert worden, so daß Margaretha von Dassel sich zu Beginn ihrer Amtszeit zunächst darum kümmern mußte, die Einrichtung des Klosters wieder instandzusetzen. Auch um die Erneuerung der Klostergebäude bemühte sich die Domina während ihrer Amtszeit. Die von ihr veranlaßte Restaurierung der fünfzehn Tafeln (vgl. Nr. 58) mißglückte jedoch laut Lyßmann, ungeachtet aller Sorgfalt aber, welche sie deswegen vorkehrete, weil der Maler nicht mehr imstande war, die gotische Minuskel korrekt zu lesen und die Abkürzungen zu verstehen.4)

Anmerkungen

  1. Lyßmann, Medingen, S. 167.
  2. Phl. 1,21.
  3. Leichenpredigt, HAB Wolfenbüttel, Db 1023.
  4. Lyßmann, Medingen, S. 165–167.

Nachweise

  1. Lyßmann, Medingen, S. 167.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 275† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0027502.