Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 272 Kloster Isenhagen 1665

Beschreibung

Epitaph der Domina Dorothea Grote.1) Holz, geschnitzt und farbig gefaßt, Gemälde. Das Epitaph hängt an der Südwand im Nonnenchor. Im Mittelteil des Epitaphs ein ovales Gemälde des Jüngsten Gerichts, das von einem breiten mit Voluten besetzten Rahmen eingefaßt wird. Über dem Gemälde eine Kartusche mit der Inschrift A, darüber auf einem Sockel sowie auf zwei Sockeln links und rechts außen je ein Putto, die beiden seitlichen halten jeweils ein dem Rahmen zur Mitte hin aufgesetztes Vollwappen, zwei weitere Vollwappen auf dem breiten Rahmen darunter. Unter dem Gemälde eine Kartusche mit der Inschrift B, den unteren Abschluß bildet eine weitere Kartusche mit der die Inschrift B fortsetzenden Inschrift C. Die Wappen sind mit Beischriften (D) darunter versehen. Die Inschriften sind in Gold auf schwarzen Grund gemalt, nur die untere rechte Wappenbeischrift in Schwarz auf Gold.

Maße: H.: 245 cm; B.: 205 cm; Bu.: 3 cm (A–C), 1,5 cm (D).

Schriftart(en): Fraktur und Kapitalis (A–C), Kapitalis (D).

Kloster Isenhagen [1/2]

  1. A

    IOHANN · XIV V XIX / Jch lebe Vndt Jhr Sollet auch / Leben 2)

  2. B

    Die Wohlwürdige v(nd) Hochedelgeborne J(ungfer) / Dorothea Groten Domina des Klosters isenhagen / ist gebohren A(nn)o 1600 den 6 (Decem)b(ris) hat disen Löblichen / CONVENT Regieret ins 14te iahr. Undt

  3. C

    Diese mühsahme welt ge=/Segnet ANNO 1665 / Den 1 APRIL

  4. D
    · V(ON) · MANDELSLOH GROTE 
    · VON · HOLLEN · V(ON) · MÜNCHAUSEN3) 

Kommentar

Dorothea Grote, die Tochter des Braunschweig-Lüneburgischen Landrats Otto Grote und der Elisabeth von Holle, wurde 1610 zusammen mit ihrer Schwester Maria Grote (vgl. Nr. 189) dem Kloster Isenhagen als Lehrkind übergeben und dort 1619 eingekleidet.4) Seit 1640 ist sie in der Chronik als Kaplanin genannt,5) von 1651 bis zu ihrem Tod im Jahr 1665 amtierte sie als Domina des Klosters Isenhagen. Vgl. a. ihre Grabplatte Nr. 273.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. IS Ad 1.
  2. Jh. 14,19.
  3. Der Leichenpredigt, SUB Göttingen, 4° N. I. 19, zufolge ist das Wappen Münchhausen nicht das Wappen der Großmutter mütterlicherseits (eigentlich Heimburg), sondern das Wappen der Urgroßmutter.
  4. Leichenpredigt, SUB Göttingen, 4° N. I. 19.
  5. Chronik Isenhagen, S. 89, 131 u. 24.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 272 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0027201.