Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 271 Kloster Ebstorf 1665

Beschreibung

Grabstele der Sophia Dorothea Coler.1) Auf der Vorderseite der auf dem Friedhof im Kreuzgang stehenden Grabstele oben im Volutengiebel ein Engelskopf, darunter ein Vollwappen, in der unteren Hälfte des Steins in einem vertieften Feld die erhaben gehauene Inschrift A, auf der Rückseite die Inschrift B ebenfalls erhaben im vertieften Feld.

Inschrift A ergänzt nach Plato, Grabschriften.

Maße: H.: 145 cm; B.: 51,5 cm; Bu.: 3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.

Kloster Ebstorf [1/2]

  1. A

    ANN[O 1636 D(EN)] 16 / SEP[TEMBER IST DIE VI]EL/EHR [UND DUGENTS]A-/ME [JUNGFRAW SOPH]IA / DO[ROTH]EA COLE[RS] / IN [H]ANN[O]VER IN DIESE / WELT GEBOREN UND / A(NN)O 1665 DEN 4. MARTI / ALHIE ZU EBSTORF / SEHLIG ENTSCHLAF/FEN DIE ALHIE BE/GRABEN LIGET ·

  2. B

    CHRISTI BLUT / UND GERECHTIG/KEIT SOL SEIN MEIN / SCHMUCK UND EHREN/KLEIT DAMIT WIL / ICH FUR GOTT BE/STEHEN UND IN DEN / HIMMEL ZU IHM / GEHEN · 2)

Wappen:
Stöterogge?3)

Kommentar

Sophia Dorothea Coler war die Magd der Konventualin Anna Elisabeth Stöterogge, die 1660 in das Kloster eintrat und deren Wappen wohl auf die Grabstele ihrer Magd gesetzt wurde.4) Daß eine Klostermagd eine aufwendige Grabstele erhielt, die selbst einfachen Konventualinnen vorenthalten blieb, ist ein Ausnahmefall, dessen Grund nicht bekannt ist.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. EBS Dc 29.
  2. Kirchenlied, Evangelisches Gesangbuch, Nr. 350, Str. 1.
  3. Wappen Stöterogge? Der Wappeninhalt beschädigt und nicht mehr klar identifizierbar, wohl drei gestümmelte Äste mit Kleeblatt, 1:2. Vgl. Büttner, Genealogiae, dort gestümmelter Ast mit drei Kleeblättern.
  4. Plato, Führer, p. 5.

Nachweise

  1. Plato, Grabschriften, Kirchhof Nr. 5.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 271 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0027104.