Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 218 Kloster Ebstorf 1632

Beschreibung

Kruzifix einer Kreuzigungsgruppe.1) Holz, farbig gefaßt. Die aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammende Kreuzigungsgruppe, die im Nonnenchor über der Predella (Nr. 61) aufgestellt ist, wurde 1632 grundlegend renoviert. Dabei wurden auch die Inschriften am Kruzifix erneuert. Auf der Vorderseite in Vierpässen an den Balkenenden Reliefs der Evangelistensymbole, die Schriftbänder mit den gemalten Tituli A halten, auf der Rückseite in den Vierpässen gemalte Evangelistensymbole mit den Tituli B. Oben am Kreuz auf einem Schriftband eingeschnitzt der Titulus C. Die Inschriften A–C in Schwarz auf Weiß. Unterhalb des Vierpasses auf dem unteren Kreuzbalken ein vertieftes Feld mit der erhaben geschnitzten Inschrift D in Gold auf Schwarz.

Maße: H.: 301 cm; B.: 225 cm; Bu.: 1,8 cm (A), 2,2 cm (B), 10 cm (C), 2,3–1,8 cm (D).

Schriftart(en): Kapitalis (A, B, D), Majuskel (C).

Kloster Ebstorf [1/3]

  1. A

    S. JOHAN(N)ES. // S. LUCAS. // S. MARKUS. // S. MATHÄUS

  2. B

    S. JOHANNES // S. LUCAS // S. MARCUS. // S. MATHEUS

  3. C

    I(ESUS) · N(AZARENUS) · R(EX) · I(UDAEORUM) · 2)

  4. D

    DE ERWER=/DIGE, WOLED=/DELE, U(N)D VIEL / ERNTUGE(N)T= /REICHE · IU(N)=/FFR ELISA=/BET SPÖR/KEN, DOM=/NA DIESES / KLOSTERS / EPSTOP, HAT / DIESES CRUCI/FIX RENAVERE(N) / LASSEN AN(N)O / 1632.

Kommentar

Zu der Domina Elisabeth von Spörcken vgl. Nr. 228. Für die Renovierung des Kreuzes erhielt der Maler Johann zwanzig Taler, zehn aus der Kasse des Klosters, die anderen zehn bezahlte die Domina Elisabeth von Spörcken aus ihrem Privatvermögen.3)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. EBS Ac 11.
  2. Io. 19,19.
  3. Klosterarchiv Ebstorf, KA VII,3.

Nachweise

  1. Dose, Klosteralltag, S. 173 (D).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 218 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0021807.