Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 214† Kloster Medingen 1630

Beschreibung

Begräbnis der Domina Elisabeth Töbing. Nach Lyßmann war um die Grabstätte, die sich in der Kapelle an der Ecke des Kreuzgangs befand, eine Inschrift gesetzt, möglicherweise auf Mauersteinen (vgl. Nr. 103).1)

Inschrift nach Lyßmann.

  1. Anno domini 1630 die 9. Augusti obiit in vera invocatione filii Dei2) Reverenda Abbatissa Elisabeth Töbinges cujus anima Requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1630 am 9. Tag des August starb in wahrer Anrufung des Gottessohns die ehrwürdige Äbtissin Elisabeth Töbing. Ihre Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Elisabeth Töbing, die Schwester der 1588 verstorbenen Domina Gertrud Töbing (vgl. Nr. 143 u. 144), wurde nach deren Tod zur Domina gewählt und übte das Amt 42 Jahre lang aus, bis sie 1630 74jährig starb (vgl. a. ihr Epitaph Nr. 215). In ihre Amtszeit fiel 1626 ein Überfall kaiserlicher Truppen auf das Kloster, der die Domina veranlaßte, die Wertgegenstände und das Archiv vorübergehend in Lüneburg in Sicherheit zu bringen.3)

Anmerkungen

  1. Lyßmann, Medingen, S. 164.
  2. Zu der Formel in vera invocatione filii Dei vgl. Nr. 125.
  3. Lyßmann, Medingen, S. 163f.

Nachweise

  1. Lyßmann, Medingen, S. 164.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 214† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0021409.