Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 213† Kloster Medingen 1627

Beschreibung

Grabplatte des Pastors Benedikt Witzendorf. Die Platte lag im Kirchenschiff vor dem Chor.1)

Inschriften nach Gebhardi.

  1. A

    Memoria reverendi et meretissimi domini Benedicti Witzendorffii Pastoris Coenobii Meding An(no) Ch(risti) 1627a) ministerii autem sui 62 et aetatis 89 die 16 Maji in Christo pie defuncti

  2. B

    Quam vere benedictus eras Benedicte diserteIngenio Senio Pace Nepote BonisInsigni zelo Christumque Fidemque docebasIndigitans Christi voce salutis iterCoelicab) nunc te regna manent rediviva resurgantAuspice mox Christo corporis ossa tuic)

Übersetzung:

Zum Gedächtnis des ehrwürdigen und hochverdienten Herrn Benedikt Witzendorf, Pastors des Klosters Medingen, der im Jahr Christi 1627 im 62. Amtsjahr und im 89. Lebensjahr am 16. Tag des Mai fromm in Christus entschlafen ist. (A) Wie wahrhaft gesegnet warst du, beredter Benedikt, gesegnet mit Geist, Alter, Frieden, einem Nachkommen und Gütern! Du lehrtest mit herausragendem Eifer Christus und den Glauben, indem du mit dem Wort Christi den Weg des Heils wiesest. Nun erwarten dich die Reiche des Himmels, und die Gebeine deines Leibes mögen bald unter der Führung Christi neubelebt auferstehen. (B)

Versmaß: Elegische Distichen (B).

Kommentar

Der aus Uelzen stammende Benedikt Witzendorf, der der Inschrift A zufolge 1538/39 geboren wurde, immatrikulierte sich am 24. Juni 1562 an der Universität Wittenberg.2) Er fungierte von 1569 bis 1573 als Pastor in Rätzlingen3) und von 1573 bis zu seinem Tod 1627 als Pastor in Medingen.4)

Textkritischer Apparat

  1. 1677 Gebhardi.
  2. Coelita Gebhardi.
  3. tui fehlt bei Gebhardi.

Anmerkungen

  1. Vgl. den Lageplan bei Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 626, Nr. 24a/b.
  2. Matrikel Wittenberg, Bd. 2, S. 35b,14.
  3. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 288.
  4. Mit der Lüneburger Familie Witzendorf ist der Medinger Pastor offenbar nicht verwandt, da in den Stammtafeln Büttners, Genealogiae, kein Benedikt Witzendorf verzeichnet ist.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 629.
  2. Büttner, Diplomatarium, fol. 4r (A).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 213† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0021302.