Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 176 Kloster Medingen 1603

Beschreibung

Brieflade.1) Holz, in Grün gefaßt und bemalt. Im Museum ausgestellt. Auf der Vorderseite links die heilige Gertrud mit Kirchenmodell und Krone, in der Mitte in drei Zeilen die Inschrift in goldenen Buchstaben, rechts ein Vollwappen.

Maße: H.: 22 cm; B.: 41,5 cm; T.: 28,3 cm; Bu.: 2,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur und Kapitalis.

Kloster Medingen [1/1]

  1. Gerdrut Tobingesa) / ANNO · / · 1·603 ·

Wappen:
Töbing2)

Kommentar

Bei Büttner ist als Konventualin des Klosters Medingen nur die 1601 geborene Tochter des Leonhard Töbing verzeichnet, die später das Amt der Priorin bekleidete und 1654 starb.3) Gertrud Töbing wurde 1609 in das Kloster Medingen aufgenommen.4) Die Brieflade dürfte daher nicht ursprünglich aus ihrem Besitz stammen, sondern einer namensgleichen Verwandten gehört haben und über die spätere Priorin oder eine andere Konventualin aus der Familie Töbing in das Kloster gekommen sein. Die Darstellung der heiligen Gertrud auf der Brieflade belegt, daß auch in nachreformatorischer Zeit noch Heilige als Namenspatrone eine Rolle spielten.

Textkritischer Apparat

  1. o mit darübergesetztem kleinen e.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. MED Bg 6.
  2. Wappen Töbing (Maulbeerbaum auf Hügel). Vgl. Büttner, Genealogiae.
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Töbing VI. Auf Tafel V verzeichnet er noch eine gleichnamige Ebstorfer Konventualin (1572–1640) sowie auf Tafel VI eine gleichnamige Lüner Konventualin (1558–1632).
  4. Klosterarchiv Medingen, Nr. 48/372, Chronik 1636–1821, unter dem Jahr 1654.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 176 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0017604.