Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 129 Kloster Lüne 1573

Beschreibung

Grabplatte eines Mädchens aus der Familie Roefsack, wohl Heilwich Roefsack.1) Stein. Die hochrechteckige, teilweise abgetretene Grabplatte ist in die Wand des westlichen Kreuzgangs eingelassen. Im Innenfeld ein Bogenfeld, darin oben ein Engelskopf, darunter zwei Wappenschilde, der Inhalt des rechten unkenntlich. Um den Stein verläuft erhaben in vertiefter Zeile die in den Ecken durch Blütenornament unterbrochene Inschrift, die sich oben im Innenfeld in zweiter Zeile fortsetzt, am Satzende eine Rosette in Zeilenmitte.

Maße: H.: 112 cm; B.: 62,5 cm; Bu.: 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Frakturversalien.

Kloster Lüne [1/1]

  1. Anno 1 · 5 · 73 · / Den 16 Ivnij star[.........]lwi[c]h / Roefsaks eres / Olders [......]ten Jare der Godt // gnedich sÿ ·

Wappen:
Roefsack2)Papendorf?

Kommentar

Die Minuskeln der sehr sorgfältig gehauenen Inschrift entsprechen noch ganz dem Formenkanon der gotischen Minuskel, durchgängig mit Bogen-r aus Kurzschaft und darübergesetztem Quadrangel. Die gegabelten oder am Ende eingerollten Oberlängen gehen über die Zeile hinaus und sind in Kontur ausgeführt, der gebrochene Bogen des h weit unter die Zeile ausgezogen mit eingerolltem Ende, ebenso auch die Unterlänge des ÿ, die Unterlänge des g weit nach links gezogen und eingerollt.

Bei dem verstorbenen Kind dürfte es sich um eine Tochter des Lüner Amtmanns Albert Roefsack und seiner Ehefrau Ursula Papendorf handeln, die ebenfalls in Lüne beigesetzt wurden (vgl. Nr. 134 u. 135).

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. LÜN Dc 9.
  2. Wappen Roefsack (Sack).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 129 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0012902.