Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 121a† Kloster Lüne 1553

Diese Katalognummer liegt nur in der Onlinefassung vor (Neufund).

Beschreibung

Epitaph der Metta Gemeranus. Büttner, der die Inschriften überliefert, macht zur Gestaltung des Epitaphs keine Angaben.

Inschriften nach Büttner.

  1. A

    EPITAPHIUM Piissimae ac honestiss(imae) Matronae Mettae Conjugis D(omi)ni Lamberti Gemerani Divini Verbi in Lunen Praeconis Quae obiit Anno Salutis recuperatae 1553 ipsa die Gregorii1) sub vndecimam noctis horam

  2. B

    Morte [ – – – ]a) reddantur corpora terraeIn cinerem redeat quod fuit ante cinisNescit vox unquam divini fallere ChristiHic salvus dixit qui mihi credit eritAerumnas firmata fide haec toleravit acerbasPectore constanti sic trepidante nihilCujus nunc corpus parva hac concluditur urnaNam gaudens animam reddidit illa piamQuae simul emissa ac caelesti lumine gaudetCum Christo aeternum nescia mortis eritEx[......]b) Mettae nunc corpus inane quiescitExspectans Christi iamque visura diem est

Übersetzung:

Epitaph der sehr frommen und ehrenhaften Matrone Metta, der Ehefrau des Herrn Lambertus Gemeranus, Predigers des Wortes Gottes in Lüne, die im Jahr des wiedererlangten Heils 1553 am Festtag des Gregor um die elfte Stunde in der Nacht gestorben ist. (A)

Die vom ... Tod ... Leiber sollen der Erde zurückgegeben werden, denn was früher Asche war, soll wieder zu Asche werden. Niemals kann das Wort des göttlichen Christus täuschen, der gesagt hat: „Wer an mich glaubt, wird gerettet werden.“ Die Verstorbene hat, durch ihren Glauben gestärkt, bittere Kümmernisse erduldet, und ist so mit ihrem unerschütterlichen Herzen keineswegs verzagt. Ihr Leib wird nun von diesem engen Grab umschlossen, denn sie hat freudig ihre fromme Seele hingegeben, die, nachdem sie einmal freigelassen ist und sich des himmlischen Lichts erfreut, ewig mit Christus vereint sein wird und keinen Tod mehr kennt. Nun also ruht hier der leblose Leib der (entseelten) Mette, und sie selber wird jetzt den Tag Christi (d. h. das Jüngste Gericht) sehen, den sie erwartet. (B)

Versmaß: Elegische Distichen (B).

Kommentar

Metta Gemeranus war die Ehefrau des Lüner Pastors Lambert Gemeranus (vgl. Nr. 121b). Die Eheleute verstarben im selben Jahr.

Textkritischer Apparat

  1. Möglicherweise soluta fera (die vom unbarmherzigen Tod aufgelösten ...) zu ergänzen.
  2. Vermutlich zu Exanimis zu ergänzen. Für die Ergänzungen danke ich Prof. Fidel Rädle (Göttingen).

Anmerkungen

  1. 12. März.

Nachweise

  1. StA Lüneburg, ND Büttner, Nr. 19, Inscriptiones.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 121a† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k00121a0.