Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 80 Kloster Isenhagen 15. Jh.

Beschreibung

Kelch.1) Silber, vergoldet, mit jüngerer Kuppa. Ohne Marken und Beschauzeichen. Der Kelch ist im Museum ausgestellt. Der Achtpaßfuß steht auf einer breiten Sockelplatte und einer mit Rosetten verzierten Zarge. Auf dem Fuß eine aufgesetzte plastische Kreuzigungsgruppe, am Kreuz ein Schriftband mit dem eingravierten Titulus A. Links und rechts der Kreuzigungsgruppe zwei große Schriftbänder, auf die die Inschrift B verteilt ist, am Ende jeweils ein Blattornament. Auf den runden Schaftstücken oben die Inschrift C, unten die Inschrift D, am Beginn ein Blattornament. Die Inschriften B–D glatt vor schraffiertem Hintergrund. Außen vor dem runden abgeflachten Nodus ein umlaufendes Band mit Blumenornament, oberhalb des Kruzifixes ein gefaßter Edelstein, oben und unten Halbkreise mit Dreipässen darin. Die große becherförmige Kuppa ist erneuert.

Maße: H.: 20,5 cm; Dm.: 14 cm (Fuß), 13 cm (Kuppa); Bu.: 0,15 cm (A), 0,7 cm (B), 1,2 cm (C, D).

Schriftart(en): Gotische Majuskel (A), gotische Minuskel (B–D).

Kloster Isenhagen [1/4]

  1. A

    I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDAEORUM) 2)

  2. B

    ilse uan bode(n)dick // uverners uruuve

  3. C

    ihesus

  4. D

    cristus

Kommentar

Da der Vorname Werner in der Familie Bodendike urkundlich häufiger zu belegen ist, eine Ehefrau Ilse jedoch nicht, kann die Inschrift A nicht zu einer präziseren Datierung des spätgotischen Kelchs beitragen. Möglicherweise handelt es sich um den 1432 nachgewiesenen Werner, Sohn des Werner.3)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. IS Ea 2.
  2. Io. 19,19.
  3. UB Isenhagen, Nr. 431, S. 188. S. a. Register, S. 284.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 107.
  2. Appuhn, Kloster Isenhagen, S. 73 (B).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 80 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0008003.