Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 43† Kloster Medingen 1446

Beschreibung

Grabplatte des Propstes Ludger Tolner. Die Grabplatte lag im Chor der alten Kirche am Taufstein. Im Innenfeld war der Verstorbene dargestellt, die Inschrift verlief um den Stein.1)

Inschrift nach Büttner.

  1. Anno . D(omi)ni . M . CCCC . XLVI . feria . quarta . ipsa . die . potentiane . virginis2) . o(biit) . ven(erabilis) . D(omi)n(u)s . [lud]gerus . tolner . de tzell . h(uius) . monast(erii) . p(rae)p(ositu)s . c(uius) . a(n)i(m)a . r(e)q(ui)escat . in . pace .

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1446 am Tag der Jungfrau Potenciane, einem Mittwoch, starb der ehrwürdige Herr Ludger Tolner aus Celle, Propst dieses Klosters. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Ludger Tolner, der seit 1413 als Propst des Klosters Walsrode fungiert hatte, wurde 1416 zum Propst des Klosters Medingen gewählt, im Mai 1446 resignierte er nach langer Krankheit und starb kurz nach der Wahl seines Nachfolgers Ludolph Lützken am 19. Mai. Lyßmann zufolge förderte Ludger Tolner während seiner Amtszeit besonders die Musikausübung im Kloster.3)

Anmerkungen

  1. Vgl. den Lageplan bei Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 626, Nr. 40. Die Zeichnung der Grabplatte läßt ungefähr deren Gestaltung erkennen.
  2. 19. Mai. Der 19. Mai 1446 war allerdings ein Donnerstag. Möglicherweise liegt hier ein Fehler in der kopialen Überlieferung vor.
  3. Lyßmann, Medingen, S. 48–54.

Nachweise

  1. Büttner, Diplomatarium, fol. 4r.
  2. Lyßmann, Medingen, S. 54.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 43† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0004300.