Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 76: Lüneburger Klöster (2009)
Nr. 29a Kloster Ebstorf 2. H. 14. Jh.
Diese Katalognummer liegt nur in der Onlinefassung vor (Neufund).
Beschreibung
Kämpferkapitell an der Nordwand im Hauptschiff der Kirche.1) Stein, farbig gefasst. Das Kapitell zeigt im Relief zwei sich gegenüberstehende Greifen, die beidseitig in eine zwischen ihnen stehende, unten in einem Herz endende stilisierte Pflanze beißen. Darunter ist auf dem umlaufenden Band die Inschrift eingehauen.
Maße: H.: 20 cm; B.: 30 cm (Kapitell); Bu.: 1,5–2 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
LUDEKEa) [T]ILEb)
Textkritischer Apparat
- Möglich, aber weniger wahrscheinlich auch die Lesung LUDERE, vgl. Nr. 29.
- Nur der Balken des T noch vorhanden, daher unsichere Lesung des ersten Buchstabens.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 29a (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k00029a3.
Kommentar
Die Buchstaben der ausgeprägten gotischen Majuskel sind in Doppelkontur eingeritzt. E und D mit Bogenschwellung bei gerader Innenkontur, die E mit breitem Mittelbalken, beide L mit Balkensporn. Der als K oder R zu lesende Buchstabe mit breiter Haste, daran ein sehr tief angesetzter Bogen und unten ein Schrägbalken bzw. die Cauda.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei um eine Künstlerinschrift handelt, die den Namen des oder der Steinmetzen nennt. Nicht zu entscheiden ist allerdings, ob es sich um zwei Vornamen oder einen Vor- und einen Nachnamen handelt. Da sich der erste Name ebenfalls auf einem Konsolstein im Kreuzgang findet (vgl. Nr. 29, Inschrift H, dort bislang als LUDER[E] gelesen), ist davon auszugehen, dass es sich in beiden Fällen um denselben Steinmetz handelt.