Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 321 Kloster Lüne vor 1689

Beschreibung

Weinkanne.1) Silber, innen vergoldet. Im Museum ausgestellt. Auf der konischen Wandung drei gravierte Kartuschen, darin Darstellungen der Spes und der Fides mit Tituli oben über den Figuren (A), in der Mitte unter dem Ausguß eine Kreuzigungsszene, am Kreuz der Titulus B. Oben auf dem gestuften Deckel umlaufend die Inschrift C. Die Daumenrast in Form der Fortuna.

Maße: H.: 16 cm; Dm. (unten): 8,9 cm; Bu.: 0,2 cm (A, B), 0,25 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Kloster Lüne [1/4]

  1. A

    SPES // FIDES

  2. B

    I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM) 2)

  3. C

    APPOLLONIA DOROTHEA DAMMANS PAVLVS WILCKE POME(RANVS) K · Z · L ·

Übersetzung:

Die Hoffnung. Der Glaube. (A)

Kommentar

Bei Apollonia Dorothea Dammann handelt es sich um eine Tochter des Lüner Amtmanns Thomas Dammann (Nr. 147).3) Sie ist anläßlich des Begräbnisses ihrer Schwester Katharina Dammann, die Konventualin des Klosters Lüne war, 1689 genannt. Dort ist sie als Witwe des Wilhelm Meyer bezeichnet, mit dem sie in zweiter Ehe verheiratet gewesen sein muß. Ihr erster Ehemann Paul Wilcke läßt sich in den Anschreibebüchern des Klosters Lüne nicht als Amtsträger nachweisen. Daher können auch die Initialen am Ende der Inschrift nicht aufgelöst werden, es ist jedoch wahrscheinlich, daß die beiden letzten Buchstaben Z(V) L(VENE) bzw. Z(V) L(VENEBVRG) bedeuten. Erwähnt ist Paul Wilcke als Geladener zu den Begräbnisfeierlichkeiten für die 1669 verstorbene Lüner Konventualin Katharina Hindenburg.4)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. LÜN Ea 20.
  2. Io. 19,19.
  3. Klosterarchiv Lüne, Anschreibebuch Nr. 2.
  4. Ebd.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 321 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0032109.