Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 306a† Kloster Lüne 1681

Diese Katalognummer liegt nur in der Onlinefassung vor (Neufund).

Beschreibung

Epitaph des Augustin Busmann. Büttner, der die Inschrift überliefert, macht zur Lokalisierung und Gestaltung des Epitaphs keine Angaben. Zeilenumbrüche so bei Büttner.

Inschrift nach Büttner.

  1. Adsta Viator / Heic jacet sepultus / Vir pl(urimum) REVEREND(US) et doct(us) / D(OMI)N(US) AUGUSTINUS BUSMANN / Doctrina clarus Pietate clarior / Parentem qua vitam qua Spartam secutus / Gerdavii An(n)o 1635 in lucem editus / Patre annorum XI mature orbatus / a Matre Hermansburgo Cellas missus / educatus tenuiter / In inclyta JULIA studia feliciter absolvens / cum per 7 ann(os) informationi strenue / dedisset operam / DEO DIRIGENTE / Anno 1664 Ecclesiae Hanstedianae rite praepositus / demum ad Επισκοπην Lunensem 1665 translatus est / In qua variis miseriae telis expositus / Gratia tamen et Misericordia Dei innixus / Munere per 17. annos et 10. mens(es) in vinea Christi fideliter functo / Exhaustus vario morborum genere / Anno 1681. d(ie) 15. Apr(ilis) plenus fiducia aeternae vitae / tandem / in DOMINO pie placideque / expiravit

Übersetzung:

Bleib hier stehen, Wanderer. Hier liegt begraben der hochwürdigste und gelehrte Mann, Herr Augustin Busmann, bekannt für seine Gelehrsamkeit, noch bekannter für seine Frömmigkeit, der seinem Vater sowohl in seinem Lebensweg wie in seinem Beruf nachfolgte. Er wurde in Gerdau im Jahr 1635 geboren. Nachdem er früh im 11. Lebensjahr seinen Vater verloren hatte, wurde er von seiner Mutter von Hermannsburg nach Celle geschickt und ist dort in ärmlichen Verhältnissen aufgezogen worden. Er absolvierte an der berühmten Universität Helmstedt erfolgreich seine Studien und wurde, nachdem er sich 7 Jahre lang eifrig dem Studium gewidmet hatte, durch Gottes Fügung im Jahr 1664 ordnungsgemäß zum Pastor der Kirche von Hanstedt berufen und schließlich im Jahr 1665 als Superintendent nach Lüne versetzt. In diesem Amt war er vielfältigen Angriffen des Elends ausgesetzt. Doch im Vertrauen auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes versah er über 17 Jahre und 10 Monate hin treu seinen Dienst im Weinberg Christi. Von Krankheiten mancher Art ausgezehrt ist er schließlich im Jahr 1681 am 15. April voll Vertrauen auf das ewige Leben fromm und friedlich im Herrn gestorben.

Kommentar

Augustin Busmann war der Sohn des Lüner Pastors und Superintendenten Christoph Busmann (vgl. Nr. 283a). In der Matrikel der inschriftlich erwähnten Universität Helmstedt lässt er sich nicht nachweisen. Nach Abschluss des Studiums amtierte er zunächst kurz als Pastor in Hanstedt bei Ebstorf und dann seit 1665 als Pastor und Superintendent in Lüne.1)

Anmerkungen

  1. Vgl. a. Meyer, Pastoren, Bd. 1, S. 458, u. Bd. 2, S. 99.

Nachweise

  1. StA Lüneburg, ND Büttner, Nr. 19, Inscriptiones.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 306a† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k00306a9.