Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 118 Kloster Wienhausen 1549

Beschreibung

Ziegelstein im östlichen Nordflügel des Klostergebäudes, zum Innenhof hin eingesetzt. In den Stein ist eine Inschrift eingeritzt.

Maße: Bu.: 4–6 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Kloster Wienhausen [1/1]

  1. V(ERBUM) · D(OMINI) · M(ANET) · I(N) · E(TERNUM) 1) / 1549

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Kommentar

Das Baudatum bezieht sich auf eine der laut Chronik von der Domina Dorothea von Spörcken durchgeführten Baumaßnahmen (vgl. a. Nr. 120), in diesem Fall auf die Neuerrichtung des Ostteils des Nordflügels.2) Da Dorothea von Spörcken erst am 7. Dezember 1549 nach dem Tod ihrer Vorgängerin Katharina Remstede zur Domina gewählt worden war, deren Amtsgeschäfte aber bereits zuvor übernommen hatte, ist davon auszugehen, daß sie schon vor ihrer Wahl – anders als in der Chronik vermerkt – mit den notwendigen Baumaßnahmen begann. Diese waren erforderlich geworden, nachdem Herzog Ernst im Jahr 1531 verschiedene Teile der Klosteranlage hatte abreißen lassen.

Anmerkungen

  1. 1. Pt. 1,25.
  2. Chronik und Totenbuch, p. 77: Diese Domina hat gleich darauff (nach ihrer Wahl) im ersten Jahr ihrer Regierung angefangen zu bauen als die Capelle des H. Creutzes, das Capitulhauß und Schlaffhauß ... . Hier handelt es sich um das Schlafhaus, da sich im Obergeschoß der Zellengang befindet.

Nachweise

  1. Niedersächsische Denkmalpflege, Bd. 9, 1978, S. 87 mit Abb. 46.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 118 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0011802.