Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 90 Kloster Medingen 1506

Beschreibung

Mauritiusstatue.1) Silber, vergoldet, Edelsteine. Die kleine Statue, die im Museum ausgestellt ist, steht auf einem durchbrochen gearbeiteten achtseitigen Sockel, zu ihren Füßen auf dem Sockel ein geschwungenes plastisches Schriftband mit der eingravierten zweizeiligen Inschrift. Unten auf der Vorderseite des Sockels das Lüneburger Beschauzeichen und eine Goldschmiedemarke.2)

Maße: H.: 51,8 cm; Bu.: 0,8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Kloster Medingen [1/2]

  1. Anno · d(omi)ni · m° · d · vi · ven(erabilis) · d(omi)na · marga(r)eta · abba(tissa) / p(rim)aa) i(n) medi(n)g · me · fecit · fieri · ad laude(m) · d(omin)i sa(n)c(tu)sb) · mauricij

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1506 hat mich die ehrwürdige Frau Margaretha, die erste Äbtissin in Medingen, zum Lob des Herrn (und) des heiligen Mauritius machen lassen.

Kommentar

Das Attribut prima bezieht sich darauf, daß Margaretha Puffen die erste Äbtissin nach der Wiedereinführung des Amts im Jahr 1494 war (vgl. dazu und zu Mauritius als Patron des Klosters Nr. 58).

Textkritischer Apparat

  1. a hochgestellt.
  2. sacs wohl irrtümlich für sacti.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. MED Ea 9.
  2. Die Marke des Lüneburger Goldschmieds Hermann Worm zeigt einen Drachen. Vgl. Scheffler, Goldschmiede, Bd. 2, Nr. 66, S. 898f.

Nachweise

  1. Lyßmann, Medingen, S. 128.
  2. Fritz, Goldschmiedekunst, Abb. 893.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 90 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0009002.