Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 8 St. Nikolai 14. Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte. Heller Sandstein. Der Stein bildet die Fußplatte des Sakramentshäuschens von 1477 (Nr. 17) im Nordchor und ist zu diesem Zweck zu einem Querrechteck mit zwei diagonal gekappten Ecken behauen worden.1) Das Fragment trägt die im flachen Bogen zwischen eingetieften Linien zweizeilig ausgeführte Inschrift A, deren obere Zeile bis auf einen Buchstaben und den Rest eines weiteren abgeschnitten ist. Darunter sind im Innenfeld noch Reste einer weiteren Inschrift (B) erkennbar, die wohl ebenfalls im Bogen verlief. Die Buchstaben beider Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 108 cm; B. 143 cm; Bu. 5–7 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. A

    [ – – – ]Ra)[ – – – ] / [ – – – ]SGERGENS · PEDE · HERO[ – – – ]

  2. B

    [ – – – ]RUM[ – – – ]

Kommentar

Die Inschriften sind in einer voll ausgebildeten gotischen Majuskel mit geschlossenen Buchstabenformen ausgeführt. Die Schrift verweist ebenso auf eine Entstehung der Grabplatte im 14. Jahrhundert wie die aufgrund der Reste anzunehmende Gestaltung als Platte mit mehrzeiliger Inschrift oben im Bogen – eventuell auch um den Stein umlaufender Inschrift – und einer Ritzzeichnung im Innenfeld.2)

Textkritischer Apparat

  1. Danach der untere Teil eines H oder N.

Anmerkungen

  1. BKD Lemgo, S. 208f. mit Abb. Die Grabplatte bildete schon vor dem Standortwechsel des Sakramentshäuschens im Jahr 1967 dessen Fußplatte.
  2. Die Gestaltung möglicherweise vergleichbar der vermutlich aus dem Jahr 1367 stammenden Grabplatte DI 46 (Stadt Minden), Nr. 30.

Nachweise

  1. BKD Lemgo, S. 210 (Zeichnung), Abb. 167, S. 209.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 8 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0000805.