Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

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DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 239 Städtisches Museum 17. Jh. o. später

Beschreibung

Salzkasten.1) Holz. Die Provenienz des Stücks ist nicht bekannt. Kasten in Form eines Hauses mit Satteldach und Giebelfront. Die an drei Seiten unten umlaufenden Profilleisten sind wohl modern ergänzt, ebenso Teile des Giebelzierats. Den Giebelumriß bilden fünf kreisrunde, silhouettenhaft ausgesägte Ausläufer in Scheibenform. In der Mitte der Giebelfront befindet sich eine Öffnung, die ein runder, an einem Holzzapfen hängender Deckel verschließt, dieser trägt die Jahres(?)zahl A. Die restliche Fläche der Vorderseite füllt die eingeritzte Mahnung B, die links neben dem Deckel mit zwei sehr kurzen Zeilen beginnt, dann rechts neben dem Deckel ebenfalls zweizeilig weiterläuft und mit zwei längeren Zeilen abschließt.

Maße: H. 51,5 cm; B. 40 cm; T. 37 cm; Bu. 6 cm (A), 5–5,5 cm (B).

Schriftart(en): Majuskeln.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/4]

  1. A

    1464

  2. B

    O · M/UN//DE/S . K/OCH VERGIS / DOCH NICH RU

Kommentar

Die Ausführung der Ziffern – 1 als Schaft mit langem Anstrich, aufgerichtete 4 mit Schaft, Schrägschaft und Balken – und die Gestaltung der Buchstaben spricht eindeutig gegen eine Datierung auf das Jahr 1464. Bei den Buchstaben handelt es sich eher um eine Gebrauchsschrift mit Anlehnung an die Kapitalis, auffällig die N mit stark geschwungenem Schrägschaft.

Die Inschrift B richtet sich an den Mundkoch, also den Leibkoch einer hohen oder vornehmen Herrschaft. Die Inschriften bieten keinen Anhaltspunkt für eine Datierung.

Anmerkungen

  1. Inv.Nr. 81/2160 (Magazin).

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 239 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0023904.