Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 89† Lützen, St. Viti 1510

Beschreibung

Größte Glocke (Schlagton c) des spätmittelalterlichen Geläuts, zur Messe und zu den Betstunden geläutet, aber auch als Sturmglocke genutzt; 1942 zerschlagen.1) Inschrift mit Nomen sacrum und dem Namen Mariae; die Art der Schriftausführung nicht überliefert. Zwischen den Kreuzen an Anfang und Ende der Inschrift das Relief einer Maria mit Kind.

Nach BKD Prov. Sachsen 8.

Maße: D.: 157 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. + anno d(omi)nia) mb) ccccc x ih(esu)sc) ma ri a +

Kommentar

Beide a-Buchstaben sind (nach Bürger, Zettel) einstöckig und haben Schäfte mit Oberlängen, die nach links abgeknickt sind. Als Worttrenner sind bei Bürger (Manuskript und Zettel) Rauten mit angesetzten Zierstrichen an zwei gegenüberliegenden Spitzen überliefert.2)

Textkritischer Apparat

  1. domini] doi Bürger (Zettel), Sommer.
  2. m] m. Mit überschriebenem Strich (Bürger, Zettel).
  3. x ihesus] p(er) ch. ch oder p(er) cth. ch Bürger (Manuskript). p aus x und ch. (oder cth.) aus ih verlesen, wobei der Schaft des h nach Bürger (Zettel) einen Balken hat. Das zweite Konsonantenpaar ch aus s mit rechtsschrägem Zierstrich verlesen. xiii ihs Sommer.

Anmerkungen

  1. Bürger, Teil 1, S. 406, 410; Mai/Schneider 1981, S. 8. Zum Geläut noch Nr. 50, 77, 118.
  2. Plazierung der Worttrenner bei Bürger (Manuskript): Dni · m. und mari · a, und bei Bürger (Zettel): m · ccccc · ihs · m.

Nachweise

  1. Bürger, Teil 1, S. 406 (hier: Manuskript) und eingeklebter, von anderer Hand geschriebener Zettel (mit unvollständiger Inschrift).
  2. Sommer 1874, S. 128.
  3. BKD Prov. Sachsen 8, S. 86.

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 89† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0008908.