Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)

Nr. 79 Markwerben, Kirche 15. Jh. / Anfang 16. Jh.

Beschreibung

Spitzbogige Sakramentsnische mit stuckierter Rahmung, in den zugemauerten Apsisbogen des romanischen Chores1) eingesetzt. Breite seitliche Einfassung aus mehreren derb eingeschnittenen halbrunden Profilen, die am Bogenansatz abbrechen. Giebelförmiger Bogenüberfang mit vier eingetieften Initialen: zwei auf dem linken Schenkel, einer am Scheitel und einer am Ansatz des rechten Schenkels. Auf der Giebelspitze ein fialähnlicher Aufsatz mit derber Rosette.

Maße: H.: 102,5 cm; B.: 65 cm; Bu.: 5–5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Markus Scholz) [1/1]

  1. (christus)a) i e s(us)b)

Kommentar

Die Lesung und Auflösung der Initialen, die in recht unbeholfener Weise der schmalen Rahmenleiste eingepaßt wurden, ist unsicher. Der erste Buchstabe neigt sich nach links, der zweite und der vierte neigen sich stark nach rechts. Der untere Bogen des runden s endet in einer gegenläufigen Schleife, der obere hat Sporen. Die Inschrift zeigt keine Kürzungszeichen.

Die Schriftform und die derbe, wohl noch gotischen Formvorstellungen verpflichtete Stuckrahmung erlaubt keine genauere Datierung.

Textkritischer Apparat

  1. christus] Nur der erste Buchstabe des Namens, ein Minuskel-x für den griechischen Majuskelbuchstaben Chi; die übrigen ergänzt.
  2. iesus] Der letzte Buchstabe ist auch als Majuskelbuchstabe lesbar.

Anmerkungen

  1. Der gesamte Chorturm aus romanischer Zeit; das Schiff 1741 neu erbaut (BKD Prov. Sachsen 3, S. 35; Dehio 1999, S. 522 f.).

Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 79 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0007902.