Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)
Nr. 250 Wengelsdorf, Kirche 1624
Beschreibung
Dreiseitig polygonal geschlossener Chor mit Netzrippengewölbe. Am Scheitel des rundbogigen profilierten Triumphbogens die Halbfigur eines Engels mit Schild, darauf eine Jahresangabe, Initialen (A) und ein Steinmetzzeichen;1) an der Chorseite der Schildwand über dem Triumphbogen zwei Reliefs mit wappenhaltenden Engeln und Initialen (B, C), die zwischen die Teile der Helmzierden geschrieben sind. Unter den Vollwappen Jahreszahlen. Reliefierter ovaler Schlußstein im Chorgewölbe mit Agnus Dei, Initialen (D) und Steinmetzzeichen.2) Die eingehauenen Buchstaben schwarz ausgemalt; Details der Ausführung nicht erkennbar.
Maße: H.: ca. 25 cm (A, Schild), ca. 70 cm (B, C), ca. 25 cm (D); B.: ca. 40 cm (D); Bu.: ca. 4 cm (A, B, C), ca. 3,5 cm (D).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANNO / 1624 / S // A
- B
H(ANS) // V(ON) // B(IESENRODT)a) / 16//24
- C
M(AGDALENA) // V(ON) // W(OLFRAMSDORFFIN)a) / 16//24
- D
P // S
Biesenroth3) | Wolframsdorf4) |
Textkritischer Apparat
- Auflösung nach Nr. 257.
Anmerkungen
- Vgl. Anhang II, Nr. 19.
- Vgl. Anhang II, Nr. 18.
- Siebmacher III, 2, Taf. 112.
- Siebmacher III, 2, Taf. 496.
- Frank 1995, S. 2. Ein Lauchaer Bildhauer mit den am Triumphbogen angebrachten Steinmetzzeichen und Initialen ist aber in der Literatur bislang nicht nachgewiesen.
Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 250 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0025000.
Kommentar
Den Engel am Triumphbogen (und vielleicht auch die Wappentafeln) fertigte derselbe anonyme Bildhauer aus Laucha (Burgenlandkreis), der nach lokaler Überlieferung den Taufstein von 1625 geliefert haben soll.5) Die Köpfchen der Engelsfiguren an Triumphbogen und Taufstein sind sich recht ähnlich. In dem mehrfach angegebenen Jahr ist die um- oder neugebaute Kirche vollendet und eingeweiht worden.